Vegan in Vietnam

Wissenswertes für deine kulinarische Reise als Veganer nach Vietnam.

Straße in Hoi An Vietnam
Altstadt in Hoi An

 

Vor meiner Vietnam-Reise hatte ich leider immer wieder gehört, dass es dort sehr schwer sein, rein vegan zu essen, besonders der Fischsoße wegen. Da ich das Land aber unbedingt kennenlernen wollte und die erste Google-Maps-Recherche ergeben hat, dass sich das eine oder andere vegane Restaurant finden lässt, habe ich mich nicht abschrecken lassen.

Jetzt nach der Reise kann ich sagen: Tatsächlich war es in diesem Land des Reises, frischen Gemüses und süßen Obsts deutlich weniger schwer, vegane Kost zu finden, als gedacht! Der Urlaub in Vietnam war insgesamt einfach toll und ich kann das Land als Reiseziel definitiv empfehlen.

Damit möchte ich auch schon zu den Details was veganes Essen in Vietnam angeht, kommen: In diesem Beitrag findest du Infos zu folgenden Themen.

Inhalte des Beitrags

 

Eisenbahnstraße in Hanoi
Eisenbahnstraße in Hanoi

 

Landschaft in Vietnam
Natur im zentralen Hochland Vietnams
vietnamesisches Hochland
Natur im zentralen Hochland Vietnams

Vegetarisch & vegan in Vietnam: „Chay“

Dein größter Freund als Vegetarier oder Veganer in Vietnam ist die Bezeichnung „Chay“, denn wo das steht, gibt es mindestens vegetarisches, meistens jedoch veganes Essen. Allerdings verbirgt sich hier auch die erste Herausforderung: Das vietnamesische Wort „chay“ kann sowohl als vegetarisch/Vegetarier als auch als vegan/Veganer übersetzt werden.

Zum Hintergrund: Soweit mir das Einheimische erläutert haben, braucht der Vietnamese die Unterscheidung zwischen vegetarisch und vegan nicht. Wenn sich jemand „chay“ ernährt, dann ernährt er sich vegan. In der Regel wird diese Ernährungsweise aus religiösen Gründen gewählt, sprich von der buddhistisch gläubigen Bevölkerungsgruppe in Vietnam. Im Buddhismus sind Mitgefühl mit allen Lebewesen und das Vermeiden von Leid ein zentraler Aspekt. Insofern gibt es Buddhisten, die sich teilweise (an einigen Tagen im Monat) oder vollständig vegan ernähren. Besonders am Tag des Vollmonds und am Tag des Neumonds wird von Buddhisten vegetarisch bzw. vegan gespeist.

Demzufolge steht „chay“ also für vegan, trotzdem übersetzen Vietnamesen (so sie denn Englisch sprechen) „chay“ häufig als „vegetarian“, vermutlich da der Begriff geläufiger ist als „vegan“ und schon länger existiert. Ich habe mir aber von unseren gut Englisch sprechenden Bekannten beim gemeinsamen Essen mehrfach versichern lassen, dass keine tierischen Produkte enthalten sind. Aber auch im Restaurant bei als „vegetarian“ benannten Gerichten (mittels Vegan Passport – dazu nachher mehr) habe ich mich erkundigt und immer ein sehr vehementes Kopfschütteln zu Ei und Milchprodukten erhalten. Häufig wurde mir nochmal versichert, es sei ja alles „vegetarian“ (gemeint aber vegan).

Jetzt kommt allerdings das Aber: Im Laufe der Reise ist uns aufgefallen, dass in den Gegenden, wo es mehr Touristen gibt bzw. in touristischen Restaurants „vegetarian“ in der Regel im eigentlichen Sinne von „vegetarisch“ gebraucht wird und damit nicht vegan bedeutet. Wir nehmen an, dass man dort verstanden hat, dass der westliche Tourist zwischen vegetarisch und vegan unterscheidet und vegetarische Kost eine größere Zielgruppe hat. Demzufolge war es absurderweise in den für Touristen besser erschlossenen Ecken und in touristischen Restaurants schwieriger, veganes Essen zu finden.

Milch findest du in vietnamesischen Gerichten allerdings sowieso äußerst selten, also bezieht sich dieses „Problem“ eher auf Ei oder auf nicht vietnamesische Gerichte (Pizza, Pasta, Burger,…), die sowieso nur in Restaurants für Touristen angeboten werden.

Leider kann ich an dieser Stelle nicht garantieren, dass „chay“ wirklich immer für vegan steht und wann du bei der Bezeichnung „vegetarian“ nur vegetarisches und wann veganes Essen erwarten kannst. Ich hoffe aber, diese Erläuterung hilft dir vor Ort.

 

vietnamesisches Restaurant mit Chay im Namen
vietnamesisches Restaurant mit „Chay“ Essen = vegetarisches/veganes Essen

 

Verständigung in Vietnam

Unsere Erfahrung war, dass Englisch von den meisten Vietnamesen wenig bis gar nicht verstanden wird. Ausnahmen sind natürlich Branchen, in denen viel mit Touristen gearbeitet wird, wie Hotels, Transport (teils), „Touristen-Restaurants“ und im Verkauf z. T. (Souveniers, Massagen, …).

Auf Märkten und in Restaurants kamen wir in der Regel mit Englisch nicht weiter. Man muss ja dabei auch im Hinterkopf behalten, dass das Thema vegane Ernährung etwas komplexer ist als die Frage nach der Toilette (auf die die Antwort auch nonverbal sein kann). Selbst wenn wir Antworten in Ernährungsfragen erhalten haben, gab es Situationen, in denen uns das zu unsicher war – hat die Person mich wirklich verstanden?

Insgesamt haben wir die Vietnamesen als sehr freundlich und hilfsbereit wahrgenommen. Selbst wenn sie dich nicht immer verstehen und dir antworten können, werden dann eben andere Mitteln genutzt („Hand & Fuß“, Google Translate, …) oder es wird der Nachbar herübergerufen, der etwas Englisch spricht. Insofern hatten wir auch beim Thema Ernährung das Gefühl, dass man es uns gerne recht machen möchte und entgegenkommt, soweit es geht.

Unfreundlich behandelt wurden wir eigentlich nur von den Souvenir- und Kleidungsverkäufern, die sich auf Touristen spezialisiert haben, dich als laufende Geldbeutel sehen und schon mal pampig werden, wenn du nichts kaufen willst.

 

buddhistischer Altar
kleiner buddhistischer Altar

 

Verständigung auf Vietnamesisch

Vegan(/vegetarisch) essen heißt auf Vietnamesisch ăn chay und cơm chay. Hier gilt natürlich auch, was ich oben geschrieben habe, dass „chay“ in den meisten Fällen vegan heißt, aber nicht zwingend immer.

Wir haben nach „ăn chay“ gefragt, woraufhin wir auf der Karte gezeigt bekamen, was dem entspricht. Das kann man machen. Wenn dir das allerdings zu unsicher ist, so wie uns, dann probiere es mit einem Zettel oder deinem Handy.

 

Verständigung per Handzettel/Handy

Einfach übersetzen lassen, was „Ich esse kein Fleisch, keinen Fisch, keine Fischsoße, keine Milch und keine Eier“ und dann vorzeigen. Sei es auf dem Handy oder auf einem Zettel. Das funktioniert gut.

Auf die gleiche Art und Weise bekamen wir sehr oft den zu zahlenden Preis mitgeteilt (wenn es keine richtige Rechnung gab): Auf einem Zettel aufgeschrieben, ins Handy oder den Taschenrechner getippt und vorgezeigt.

 

Vegan Passport

Außerdem kann ich die App „Vegan Passport“ sehr empfehlen. Ich habe sie schon im letzten Asien-Urlaub verwendet, aber jetzt in Vietnam deutlich häufiger in Gebrauch gehabt.

Mit der App kannst du einen Text, der die vegane Ernährungsform erläutert, in fast allen Sprachen der Welt anzeigen lassen. Der Text ist sehr freundlich (und nicht fordernd) geschrieben und erzählt, was der Veganer isst und nicht isst. Damit hatte ich sehr gute Erfolge und spreche daher eine deutliche Empfehlung aus. Für den Ernstfall gibt es übrigens sogar noch eine Variante mit Bildern.

Die Internet-Übersetzung ist jedoch manchmal zusätzlich hilfreich, wenn man eine spezifische Nachfrage hat, die natürlich von der App nicht abgedeckt wird. In einem Restaurant konnten wir beispielsweise bestellen, indem wir auf die Gerichte auf der Karte gezeigt haben. Wir wollten dazu noch Reis haben, was leider nicht auf der Karte stand. Das ist so ein Fall, den Google Translate lösen konnte.

Vegan Passport App zur Verständung im Hinblick auf die vegane Ernährung

 

Wie finde ich die veganen Spots?

Look out for „Chay“

Wie gerade beschrieben, kannst du dich gut an die Bezeichnung „Chay“ halten. Diese kannst du an Straßenständen und Restaurants finden oder über Google Maps suchen. Allerdings findet man vor Ort immer mehr als im Internet. Also einfach die Augen offenhalten und überraschen lassen.

Restaurants, die „chay“ essen servieren, bieten häufig eine große Auswahl an Mock Meat an. Wer darauf nicht so steht, findet aber in der Regel auch Gemüse-Gerichte (Beilagen).

 

Google Maps & TripAdvisor

Wenn ich gerade nicht auf gut Glück durch die Straßen ziehen möchte, recherchiere ich über Google Maps mit dem Stichwort „vegetarian restaurant“ oder „chay“ oder gebe auf TripAdvisor die Ernährungsform „vegan“ an.

Die Treffsicherheit von Google habe ich als sehr gut empfunden, wobei natürlich nicht alle Restaurants oder gar kleine Marktstände auf Google zu finden sind.

TripAdvisor finde ich auch ganz gut. Damit findet man mehr relevante Restaurants als über Google. Wobei ich hier eine Einschränkung treffen muss: Sobald sich ein Obstsalat (recht typisch für Vietnam) auf der Karte befindet, wird das Restaurant in die Kategorie „vegane Speisen“ aufgenommen. Insofern habe ich mir die einzelnen Restaurants immer nochmal genauer angesehen, um herauszufinden, ob es auch wenigstens eine vegane, warme Hauptmahlzeit gibt.

Ich kann aber sowohl für Google Maps als auch für TripAdvisor empfehlen, mal in die Fotos zu schauen und zu prüfen, ob vielleicht jemand die Speisekarte abfotografiert hat. Denn Websites haben viele der Restaurants leider nicht.

 

Instagram

Wenn wir schon gerade bei Fotos sind, kann ich tatsächlich auch Instagram für die Recherche nach veganen Restaurants empfehlen. Ich bin einfach ein visueller Mensch und möchte optisch ansprechendes Essen, was passt da besser als Instagram? Einfach die jeweilige Stadt mit „vegan“ kombiniert und nach diesem Hashtag gesucht, also z.B. „veganhanoi“ bzw. „hanoivegan“. Darüber habe ich auch ein paar gute Spots gefunden – in kleineren Städten wahrscheinlich nicht so erfolgreich.

 

Happy Cow

In der App Happy Cow kannst du die Restaurants auch nach Ernährungsform filtern. Nachteil aus meiner Sicht: Hat nicht ansatzweise so viele Nutzer wie TripAdvisor und Google Maps und daher auch viel weniger Einträge. Hat mich nicht wirklich weitergebracht. Die Ergebnisse habe ich auch über die genannten anderen Apps gefunden.

 

einfaches veganes Essen in Vietnam: Reis mit gedünstetem Gemüse
einfaches veganes Essen in Vietnam: Reis mit gedünstetem Gemüse und Sojasoße zum Dippen

Preise in Vietnam

Das günstigste Streetfood, das wir gesehen haben, war (nicht veganes) Banh Mi (Sandwich) für 11.000 VND. Das sind umgerechnte nicht mal 50 Cent, um genau zu sein 42 Cent. Das mal, um dir ein Verhältnis zu den Preisen für Essen in Vietnam geben.

Bei meiner Wertung der Preise als teuer oder günstig gehe ich nicht von europäischen Standards aus, sondern von dem, was wir vor Ort vorgefunden haben. Folgende Einteilung in Preisstufen habe ich vorgenommen

  • € = günstig, bis 45.000 VND/1,70 Euro pro Gericht/Portion
  • €€ = mittelpreisig, 45.000 – 80.000 VND/1,70-3,0 Euro pro Gericht/Portion
  • €€€ = „höherpreise“, 80.000 – 120.000 VND/3,0-4,6 Euro pro Gericht/Portion
  • €€€€ = hochpreisig,  ab 120.000 VND/4,6 Euro

Als veganer Tourist ist es definitiv möglich, Essen in Preisstufe 1 zu finden. Da bekommt man eher einfache Mahlzeiten wie Reis mit Gemüse und Sojasoße (siehe voranstehendes Foto). Aber auch veganes Banh Mi konnten wir in Hanoi für nur 25.000 VND, umgerechnet ca. 1 Euro, finden. Ich gehe aber davon aus, dass Einheimische nochmal günstiger essen.

Unser Essen war meist im mittleren Niveau angesiedelt und das war für uns völlig in Ordnung. Mal haben wir auch etwas mehr Geld ausgegeben, aber Preise über 120.000 VND (4,6 Euro) pro Gericht/Portion haben wir kaum gesehen, sprich Preisstufe 4. Die Außname davon ist Pizza. Die kostet in Vietnam doch gerne 150.000 – 200.000 VND, also 6 bis 8 Euro, und das schien eher die Regel zu sein, da wir kaum günstigere Preise für Pizza gesehen haben. Meist haben wir also zwischen 1 und 4,6 Euro pro Portion ausgegeben.

Vegetarisch-vegane vietnamesische Gerichte

Völlig klar: Wenn du in ein veganes Restaurant gehst, bekommst du veganes Essen serviert. Da es die aber nicht an jeder Ecke gibt und du vielleicht genau wie ich mal an einem Straßenstand etwas essen möchtest, habe ich nachstehend ein paar vietnamesische Gerichte zusammengeschrieben, die uns häufig über den Weg gelaufen sind kategorisiert in solche, die eine vegane Variante haben und solche die vegan erscheinen mögen, es aber leider (nicht immer) sind.

 

Vegane vietnamesische Gerichte

Gỏi Cuốn (chay): (vegetarische) Sommerrollen/Fresh Spring Rolls

Die Sommerrolle oder „fresh spring roll“ wie es auf den Speisekarten in englischer Sprache steht, kann die verschiedensten Füllungen haben, Fleisch, Garnelen oder Gemüse. In der vegetarischen Variante werden Gemüse, Salat, Kräuter und Reis-Vermicelli eingerollt, manchmal findet man auch Tofu. Wenn die Sommerrolle „vegetarian“ ist, dürfte sie eigentlich auch vegan sein. Denn dass Ei/Omelett als Füllung verwendet wird, habe ich bisher nicht mitbekommen und auch im Internet nichts dazu gefunden.
„Gỏi Cuốn“ beschreibt das Gericht erst einmal grundsätzlich als Sommerrolle, was dahinter steht, bezieht sich auf die Füllung. „Chay“ heißt einfach nur vegetarisch/vegan. Hier könnte z.B. auch „với Tương Đậu Phộng“, das heißt dann „mit Erdnusssoße“ und kann auch eine vegetarisch/vegane Variante beschreiben.

 

vegane vietnamesische Sommerrollen
vegane vietnamesische Sommerrollen (fresh spring rolls)

 

Rau muống xào tỏi: Wasser-Spinat mit Knoblauch

Sehr häufig findet man das Gericht auf Speisekarten, es wird in der Regel als Beilage serviert. Dazu ein bisschen Reis, Sojasoße zum Dippen und schon hast du eine einfache, aber dennoch leckere Mahlzeit. Manchmal gab es auch Pak Choi oder Chinakohl auf ähnliche Weise zubereitet. Meist zu finden in Restaurants und Straßenständen, die damit werben, dass sie cơm anbieten. „Cơm“ heißt Reis, somit bieten diese Restaurants oder Stände Gerichte in Kombination mit Reis an. Ganz häufig gibt es eine Art Vitrine, in der verschiedene Gemüse und Fleisch auf Tellern liegen, davon kann man auswählen und bekommt dazu Reis serviert.

 

Essen auf der Straße in Vietnam: Wasserspinat mit Knoblauch, Tofu in Tomatensoße und Reis
Essen auf der Straße in Vietnam
vietnamesisches Restaurant mit Reisgerichten
vietnamesisches Restaurant mit Reisgerichten, erkennbar an der Aufschrift „com“
veganer Zitronengras Tofu
veganer Zitronengras Tofu

 

Dau (p)hu chien sa ot: Lemongras/Zitronengras Tofu

Tofu, der mit Zitronengras, Zwiebeln, Knoblauch und Chili zubereitet wird. Lecker und geschmacksintensiv.

 

Banh Xeo: Vietnamesisches Reismehl-Omelett

Das vietnamesische Omelett Banh Xeo sieht nach etwas aus, das mit Ei zubereitet wird. Tatsächlich besteht der Omelett-Teig aber aus Reismehl (manchmal werden weitere Mehlsorten wie Tapioka untergemischt), welches seine gelbe Farbe von Kurkuma erhält. Die trockenen Zutaten werden mit Wasser (und manchmal Kokosmilch) angerührt. Das Omelett wird gefüllt serviert, meist mit Fleisch oder Garnelen und Mungobohnensprossen. Es gibt aber auch vegetarische Füllungen mit Tofu und Pilzen sowie Sprossen und das Gute ist: Vegetarisch bedeutet in diesem Fall in der Regel auch vegan.

Es wird zusammen mit Salat und Kräutern serviert und stückchenweise zusammen mit den Kräutern in den Salat gewickelt und in ein Sößchen gedippt finde ich besonders gut. Achtung: Die Soße ist häufig Fischsoße (mit Chili und Knoblauch). Aber Sojasoße gibt es in jedem Restaurant, sodass man auch darum bitten kann.

 

veganes Banh Xeo ist ein vietnamesisches Omelett aus Reismehl
veganes Banh Xeo, vietnamesisches Omelett aus Reismehl

 

Achtung, eventuell nicht vegan

Bei diesen vietnamesischen Gerichten heißt’s aufpassen, denn die vegetarischen erscheinen zwar eventuell vegan, könnten aber tierische Produkte enthalten.

Ich habe es mit diesen Gerichten so gehalten: Wenn ich nicht die Möglichkeit hatte, die Zutaten genau zu erfragen (z. B. wegen der Sprachbarriere), denn habe ich mich davon ferngehalten.

 

Nem Rán or Chả Giò: (frittierte) Frühlingsrollen

Anders als bei den Sommerrollen, die roh serviert werden, enthalten die vegetarischen Frühlingsrollen gerne mal Ei, um die Füllung zu binden (stockt beim Frittieren). Weiterhin kann Ei verwendet werden, um das Reispapier zuzukleben.

 

vegane vietnamesische Frühlingsrollen
vegane vietnamesische Frühlingsrollen

 

Cơm Chiên (chay): (vegetarischer) Fried Rice

Gebratener Reis mit verschiedenem Gemüse sieht oft fein aus, in der Regel wird jedoch Ei darunter gemischt. Beim genauen Hinsehen, ist es meist zu erkennen.

 

Cà phê cốt dừa: Iced Coconut Coffee

Kaffee mit einer Haube aus Kokos-Eisschnee. Der Eisschnee wird aus Kokosmilch und Eiswürfeln gemacht, hinzu kommt ein Süßungsmittel. Dafür wird häufig gesüßte Kondensmilch verwendet. Zusätzlich kommt manchmal noch Milch mit in die Mischung. Damit ist der Kaffee leider häufig nicht vegan.

 

Dau phu sot ca chua: Gebratener/frittierter Tofu in Tomatensoße

Leckeres, häufig veganes Gericht: Tofu wird frittiert/gebraten, Soße besteht meist aus Zwiebeln, Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Tomatensoße. Darin wird der Tofu kurz geköchelt. Wird leider manchmal mit Fischsoße gewürzt.

 

Tofu in Tomatensoße
Tofu in Tomatensoße


Vegan einkaufen

Solltest du in Vietnam auch mal selbst kochen wollen, so findet du auf Märkten oder an kleinen Ständen frisches Gemüse und Kräuter und auch Tofu kannst du dort finden.

Größere Supermärkte haben außerdem Fleischersatzprodukte und vegetarische und vegane Fertigprodukte wie Frühlingsrollen im Angebot.

Vietnam bietet natürlich außerdem ganz viel frisches, süßes Obst, das du auf Märkten oder von fahrenden Verkäufern mundgerecht zugeschnitten zum direkten Verzehr kaufen kannst.

 

frisches Gemüse auf dem Markt in Vietnam
frisches Gemüse auf dem Markt in Vietnam
Tofu auf dem Markt in Vietnam
Tofu auf dem Markt in Vietnam
Hülsenfrüchte auf dem Markt in Vietnam
Hülsenfrüchte auf dem Markt in Vietnam
Fleischersatzprodukte im vietnamesischen Supermarkt
Fleischersatzprodukte im vietnamesischen Supermarkt
Fleischersatzprodukte im vietnamesischen Supermarkt
Fleischersatzprodukte im vietnamesischen Supermarkt

 

Herausforderungen für Vegetarier und Veganer: Straßenmärkte und Street Food

Vietnam ist wie viele andere asiatische Länder für seine Straßenküche bekannt. An kleinen Ständen an der Straße wird Essen zubereitet und verkauft. Da der Vietnamese gerne Fleisch und Fisch isst, sieht man im Vorbeigehen sehr viel davon, seien es noch zuckende Fische, im Ganzen gegarte Hähnchen oder große Töpfe, in denen Tierteile schwimmen. Demgegenüber muss man eine gewisse Toleranz entwickeln oder einfach wegschauen lernen, sonst wird es schwer.

Wie immer bezieht sich der Artikel natürlich nur auf meine Erfahrungen; ich kann nicht garantieren, dass es dir genauso ergehen wird. Ich hoffe aber, mein Reisebericht zeigt dir, dass du dich als Vegetarier sowieso, aber eben auch als Veganer durchaus nach Vietnam wagen kannst und gibt dir ein paar Tipps an die Hand, die es dir einfacher machen, zurecht zu kommen.


Mein Fazit: Wie war es in Vietnam als Veganer?

Ich habe es zu Beginn ja schon gesagt: Es war einfacher als gedacht. Aber nicht nur das, ich war richtig begeistert vom Essen! Die vietnamesische Küche trifft einfach genau meinen Geschmack. Selbst sehr einfache Gerichte wie Reis mit gedünstetem Gemüse und Sojasoße schmecken mir echt gut.

Außerdem habe ich mich sehr gefreut, nicht nur in Touristenrestaurants vegane Speisen zu finden, sondern auch in von Buddhisten geführten Restaurants, die sich eher an Einheimische richten. Das machte das Erlebnis für mich authentischer.

Die einzige Mahlzeit, die unter Umständen etwas schwieriger war, war das Frühstück und zwar sowohl, was vegan angeht, als auch was unseren persönlichen Geschmack angeht. Denn der Vietnamese isst morgens in der Regel das Gleiche wie auch den restlichen Tag über: Typischerweise Suppe (Pho) oder Reisgerichte. Das ist leider nicht das, wonach uns morgens der Sinn steht. Da nicht alle Restaurants schon morgens offen haben, ist die Auswahl für das Frühstück etwas kleiner und daher war es manchmal mit mehr Recherche verbunden. Wir haben zum Frühstück jedenfalls entweder Obst gegessen und in einem Cafe ein Heißgetränk zu uns genommen oder nach einem westlichen/continental Frühstück gesucht.

 

Garantiert nur vegan?

Kann ich sicher sagen, dass ich nichts Tierisches gegessen habe? Leider nein.

Das ist aber immer so, wenn du nicht selbst gekocht hast. Du musst dich auf das Wissen und die Aussage von anderen verlassen. In als rein vegan kenntlich gemachten Restaurants kann man sich mit großer Wahrscheinlichkeit sicherer sein, als in omnivoren. In Ländern ohne Sprachbarriere ist es sicherlich einfacher, als wenn die Verständigung etwas hängt.

Will ich deshalb nur zuhause essen? Möchte ich deshalb nicht in Länder reisen, in denen der Großteil der Bevölkerung nur wenig Englisch spricht und versteht? Will ich deshalb Orte meiden, denen das Konzept der veganen Ernährung fremd ist und deshalb unter Umständen nicht verstanden wird? – Das alles sind Fragen, die nur du dir beantworten kannst.

Ich habe meine persönliche Antwort auf diese Fragen gefunden und die Reise nach Vietnam hat nicht dazu geführt, dass ich diese Entscheidung über den Haufen werfe. Doch das muss natürlich nicht deine Antwort und deine Wahrheit sein 😉


70+ Restaurants für Veganer in Vietnam

Insgesamt bin ich in meiner Recherche auf über 70 Restaurants in Vietnam gekommen, die entweder rein veganes Essen oder omnivores/vegetarisches mit veganen Optionen anbieten. Diesen Recherche-Stand möchte ich natürlich nicht für mich behalten. Du kannst die Spots der verlinkten Karte entnehmen. Bitte berücksichtige Dabei, dass die Karte den Stand April/Mai 2019 hat. Es kann sein, dass Restaurants schließen oder ihr Angebot ändern. Also schau am besten selbst nochmal in die jüngsten Google Bewertungen und Fotos bevor du dich auf den Weg zum jeweiligen Spot machst.

Reviews und Fotos zu den Restaurants, die ich besucht habe findest du in den nachfolgenden Beiträgen nach Ort/Region.

 

Reise-Lieblinge: Produktempfehlungen

Abschließend wollte ich noch ein paar Dinge teilen, die mir auf der Vietnam-Reise einen besonders guten Dienst erwiesen haben und die ich auf künftigen Reisen, gerade wenn sie etwas länger andauern, nicht mehr missen möchte.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du einen Teil meiner Empfehlungen schon kennst, aber ich möchte sie einfach nicht unausgesprochen lassen, da sie mir das Reisen so erleichtert haben.

 

Packwürfel

Der erste Tipp bezieht sich auf das Packen des Gepäcks. Das geht für mich inzwischen nur noch in Verbindung mit Packwürfeln/Packing Cubes. Mit Packwürfeln kannst du dein Gepäck bereits vorsortieren und findest so später die einzelnen Teile einfacher wieder. Dadurch, dass du nicht alles einzeln im Koffer oder Rucksack hast, ist auch das Aus- und Einpacken unterwegs viel schneller und effizienter erledigt.

Ich kann dir die Teile besonders dann ans Herz legen, wenn du deine Unterkunft häufiger wechselst und mit dem Rucksack reist. Uns hat es das Leben wirklich sehr erleichtert.

Im Internet findest du allerlei Ausführungen und Sets. Ich komme mit dem Set von Tyhbelle* gut zurecht.

Ich gebe zu, man kriegt wahrscheinlich etwas mehr Gepäck unter, wenn man alles stopft oder rollt, statt es in die Packing Cubes zu verpacken. Fehlender Platz war allerdings kein Thema für uns. Erwäge am besten zuvor, wie es bei dir aussieht.

 

Waschbeutel zum Aufhängen

Auch wieder ein Tipp, wenn du beim Reisen deine Unterkunft häufiger wechselst und daher nicht alles auspacken willst oder dir das Badezimmer mit anderen Leuten teilst: Einen Wasch- oder Kulturbeutel zum Aufhängen. Damit findet man die einzelnen Produkte auch ohne erst auspacken zu müssen.

Ich besitze einen No-Name-Beutel, den ich mal irgendwo gekauft habe. Optisch geht er stark in die Richtung von diesem Waschbeutel von Pico*.

 

Waschbeutel zum Aufhängen

 

Gürteltasche

Momentan liegt man mit einer Gürteltasche wahrscheinlich sogar voll im Trend. Warum ich eine Gürteltasche aber wirklich sinnvoll finde, ist der praktische Aspekt: Man hat die wichtigsten Dinge (Handy, Geldbeutel, Ausweis,…) immer griffbereit und trägt sie vor sich, sodass man nicht so leicht beklaut werden kann.

Ich habe eine schlichte, schwarze Gürteltasche von Eastpack*. Die passt zu jedem Outfit und besonders mag ich, dass sie zwei Fächer hat. Das kleinere ist zum Körper gerichtet und noch etwas geschützter vor fremden Zugriffen. Das einzige, was die Tasche für mich noch besser machen würde, wäre, wenn sie noch einen Haken oder Ring hätte, an dem man seinen Schlüssel befestigen kann. Aber ich habe mir einfach selbst noch einen Haken für meinen Schlüssel reingebaut.

 

Hütten Schlafsack

Ich bin nun wirklich kein Reinheitsfanatiker, aber das Bett in dem ich schlafe, muss einfach sauber sein. Wenn es wie auf Reisen ein fremdes Bett ist, dann hat man das leider nicht immer in der Hand. Was man aber tun kann, ist einen frisch gewaschenen Hütten-Schlafsack bzw. ein Schlafsack-Inlett dabei zu haben und einfach darin zu schlafen. Selbst wenn das Bett eigentlich nicht so dolle war, hatte ich damit immer ein gutes Gefühl.

In Thailand und Vietnam haben wir den Hütten-Schlafsack recht häufig verwendet, weil man bei den Unterkünften eben mal mehr und mal weniger Glück hat, wenn man nicht gerade im hochpreisigen Niveau unterwegs ist.

Meinen Hüttenschlafsack von Outdoro* finde ich einfach klasse, weil er sehr angenehm auf der Haut ist (Baumwolle) und er einen langen Reißverschluss hat, sodass das Ein- und Aussteigen leicht fällt und man ihn bei hohen Temperaturen auch einfach offen lassen kann. Das beste aber ist für mich die Kissentasche: Am Kopfende ist auf der Unterseite eine Tasche, in die man das Kissen schiebt, so ist auch das gut verpackt und über Nacht verrutscht nichts. Gewicht und Größe sind ebenso angenehm.
Einzige Downside des Schlafsacks aus meiner Sicht – aber durchaus verschmerzbar – die Baumwolle ist extrem knittrig. Aber für mich lieber das, als Kunstfaser in der Nacht auf der Haut.

Reisfelder in Vietnam
Reisfelder in Vietnam

Fun Facts

  • Roller sind das Fortbewegungsmittel #1 der Vietnamesen!
  • Man sieht häufiger Damen auf Rollern mit Schürzen und Handschuhen, die offenbar extra zum Rollerfahren sind, damit Hände und Kleidung nicht schmutzig werden.
  • Auch Hunde fahren manchmal auf Rollern mit.
  • Vietnam ist sehr laut, besonders der Straßenverkehr, denn dort gilt, wer am lautesten hupt, hat Vorfahrt.
  • Es gibt ganz unterschiedliche Hup-Töne und größere Fahrzeuge wie Busse oder Müllfahrzeuge haben teils Rückfahr-Töne oder sogar Rückfahr-Musik. Denn man nimmt eigentlich nur auf Verkehrsteilnehmer Rücksicht, die geräuschvoll auf sich aufmerksam machen.
  • In Restaurants für Einheimische findet man eigentlich auf jedem Tisch Körbe oder andere Behälter mit Stäbchen, Löffeln, Soßen zum Nachwürzen, Servietten und Zahnstochern, sodass jeder nehmen kann, was er braucht – ziemlich smart.
  • Geckos mag man, die Essen Mücken/Moskitos und manchmal sogar Kakerlaken.
  • Vietnamesen scheinen auf Modern Talking zu stehen. Hört man an jeder Ecke.
  • Englisch-Lehrer geben offenbar gerne die Hausaufgabe, jemanden aufzutreiben, dem man einige Fragen auf Englisch stellen kann und als Beweis gibt es dann ein Gruppenfoto – ist uns viermal passiert (in HCMC und Hanoi).
  • Man hat quasi überall super schnelles Internet, z.B. irgendwo im Nirgendwo, wenn man gerade per Hand auf einem Boot übers Wasser gezogen wird.

 

Bootsfahrt in Vietnam mit Motorrad
Bootsfahrt im zentralen Hochland Vietnams: mit Motorrad übers Wasser

 

Schreib mir gerne einen Kommentar, wenn du mehr über meine Vietnam-Reise erfahren möchtest, wenn dich Themen außerhalb von Essen interessieren. Ich kann gerne ein paar Tipps und Erfahrungen teilen und meine Highlights benennen. Heute belasse ich es aber erstmal beim Thema Essen, Fun Facts und den Reise-Lieblingen.

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2 Antworten

  1. Ganz toller Artikel. Sehr hilfreich für alle die selber nach Vietnam reisen wollen und vor dem ‚Problem‘ stehen, ob man als Veganer dort verhungert.
    Etwas irritiert mich der Fakt, dass die Vietnamesen Modern Talking mögen, aber hey: so hat jedes Volk seine Kehrseite 😂😜

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