Bao Burger mit luftigen Hefeteig-Buns gefüllt mit Seitan (oder nach Wahl Tofu, Tempeh oder Soja) sowie Gurke, Frühlingszwiebel, frischem Koriander und süß-scharfer Chili-Soße.
“Bao” sind gedämpfte Hefebrötchen, die ursprünglich aus China kommen. Aus dem Bao-Hefeteig werden in einigen asiatischen Länder verschiedene Gerichte zubereitet, z.B. Baozi. Das sind gefüllte Teigtaschen. Bei Baos und ihren Verwandten ist das Besondere – zumindest für den Europäer – dass die Teigteilchen nicht im Ofen gebacken, sondern mit Dampf gegart werden.
So auch bei den Bao Buns, also den Brötchen für diesen Burger. Da “Bao” aus dem Chinesischen übersetzt übrigens „Brötchen“ bedeutet, ist „Bao Bun“ oder „Bao Brötchen“ eigentlich doppelt gemoppelt 😉
Anders als die meisten Burger Brötchen sind die Baos nicht in zwei Hälften geschnitten, sondern erinnern eher an Taco Shells. Denn sie werden zum Garen zusammengeklappt und formen so eine Art Tasche, in die der Belag gefüllt wird.
Zubereitung der Bao Burger
Die Zubereitung ist etwas zeitintensiver, aber einfach nur, da der Hefeteig zweimal für je eine Stunde aufgeht. Abgesehen davon, geht alles recht zügig und einfach.
Ich fange mal direkt mit den Hinweise zu den Baos an. Denn das ist, wie gesagt, der aufwändigste Teil.
Bao Buns zubereiten
Solltest du noch nicht so häufig mit Hefeteig gearbeitet haben, schau gerne mal in meinem Hefeteig Guide vorbei, um dich mit ein paar Basics der Handhabung vertraut zu machen.
Der Hefeteig selbst, ist schnell gemacht: Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten und fertig.
- Teig gehen lassen
- Anschließend werden aus dem Hefeteig durch folgende Schritte luftige Burger Buns
- ausrollen
- ausstechen (mit einem Glas oder Ausstechförmchen)
- zusammenklappen
- auf Backpapier legen und nochmal gehen lassen.
- Die Baos nun auf Backpapier in einem Bambusdämpfer oder Dämpfeinsatz für 15 Minuten dämpfen.
Hilfreiche Tipps zu den Hefebrötchen
- Damit in die Buns ausreichend Füllung passt, rolle ich die Kreise zu Ovalen, also leicht länglich aus. Zusätzlich kannst du nach dem Zusammenklappen nochmal sanft darüber rollen.
- Damit die Buns nicht zusammenkleben, sondern sich die Tasche nach dem Dämpfen noch öffnen lässt, bestreichen wir das Teigteilchen vor dem Zusammenklappen mit etwas Pflanzenöl.
- Wenn du die Baos nach dem Aufgehen nochmal anfasst, fallen sie wieder etwas zusammen. Das wollen wir vermeiden.
Platziere sie daher nach dem Formen direkt auf einzelnen Backpapier-Stücken, die mit in den Dämpfer wandern können. Du hebst sie also nach dem Aufgehen am Backpapier an und legst sie zusammen mit dem Backpapier in den Einsatz. - Damit die Oberfläche der Baos beim Gehen nicht austrocknet, fürs Aufgehen mit einer Frischhaltefolie abdecken.
Chili-Soße
Einen würzigen Geschmack bekommt der Bao Burger durch eine süß-scharfe Chili-Soße, die wir selbst zubereiten.
Die Zubereitung ist sehr einfach, du brauchst dafür aber ein paar Zutaten, die in vielen asiatischen Gerichten zum Einsatz kommen und in gut sortierten Supermärkten zu finden sind.
- Die Zutaten werden verrührt und aufgekocht. Etwas mit Wasser gemischte Speisestärke bindet die Soße.
- Danach lassen wir sie kurz köcheln und damit ist die Soße auch schon fertig.
Die Soße wird aus folgenden Zutaten zubereitet
- brauner Zucker
- Sojasoße
- Chilipaste, z.B. Sambal Oelek, alternativ: Chiliflocken
- Reisessig, alternativ: Zitronensaft
- Sesamöl
- Ingwer
- Knoblauch
- Wasser
- Speisestärke
Bao Burger Belag
Und weil wir hier von komplex nach einfach sortieren, kommt nun der ganz simple Part. Als Belag für den Burger kannst du nach Belieben Tofu, Seitan, Soja oder Tempeh verwenden. Den Geschmack erhält unser Beleg von der süß-scharfen Chili-Soße.
Einfach deinen Seitan/Tofu/Tempeh in mundgerechte Stücke schneiden – oder im Fall von Soja – Schnetzel verwenden. In etwas Öl anbraten und mit Chili-Soße ablöschen, kurz einreduzieren lassen, sodass die Teilchen gut damit ummantelt sind und den würzigen Geschmack aufnehmen.
Wenn du dich für Sojaschnetzel* entscheidest: Die Gewichtsangabe im Rezept bezieht sich auf die bereits aufgequollenen Schnetzel (nicht das Trockengewicht). Und weiterhin bedenken, dass vor dem Anbraten eben noch eingeweicht und ausdrückt werden muss. Also etwas mehr Zeit einplanen.
Für den Bao-Burger auf den Fotos habe ich Burger-Patties aus Seitan von Wheaty verwendet, welche ich einfach zum Anbraten in Streifen geschnitten habe. Die bringen schon etwas Eigengeschmack mit. Das ist aber kein Muss.
Wir benötigen also
- 350 g Tofu, Seitan, Tempeh oder Sojaschnetzel (eingeweicht)
- 1 EL Öl, zum Anbraten
Und außerdem:
- Gurke
- Frühlingszwiebel
- frischer Koriander
Auch lecker als Belag sind zum Beispiel:
- Rotkohl
- Kimchi
- gehackte Erdnüsse
- eingelegte, rote Zwiebeln
- Röstzwiebeln
Nützliche Hilfsmittel
Folgende Utensilien finde ich bei der Zubereitung dieses Gerichts sehr hilfreich.
- Küchenmaschine zum Kneten*
- Ausstechförmchen*
- Bambusdämpfer oder Dämpfeinsatz* für den Topf
- Nudelholz
Rezept für vegane Bao Burger
Rezept für vegane Bao Burger
Zutaten
Belag
- 350 g Seitan oder Tofu/Tempeh/Sojaschnetzel (eingeweicht)
- 1 EL Öl zum Anbraten
- 100 g Gurke
- 1 Stange Frühlingszwiebel
- etwas frischer Koriander
Bao Buns/Bao Burger Brötchen
- 180 g Mehl Weizen 405 oder 550, und etwas Mehl zum Ausrollen
- 1/3 Pk. Trockenhefe
- 1 EL Zucker
- 110 ml Wasser lauwarm, oder etwas mehr
- 2 EL neutrales Pflanzenöl plus etwas mehr zum Einpinseln
- 1/4 TL Salz
Chili-Soße
- 3 EL brauner Zucker
- 2 EL Sojasoße
- 1/2 TL Chilipaste z.B. Sambal Oelek, alternativ: Chiliflocken
- 2 EL Reisessig
- 1 TL Sesamöl
- 1/2 TL Ingwer gehackt
- 2 kleine Zehen Knoblauch gehackt oder durch die Knoblauchpresse
- 100 ml Wasser
- 1 EL Speisestärke
Zubereitung
Bao Buns/Bao Burger Brötchen
- Mehl, Hefe, Salz, Zucker, Öl und Wasser zu einem geschmeidigen Teig kneten.
- In eine Schüssel geben. Mit einem Schuss Öl einreiben und eine Stunde gehen lassen oder bis sich das Volumen verdoppelt hat.
- Teig auf eine bemehlte Fläche geben, ein paar mal umschlagen, sodass wieder eine Teigkugel entstanden ist (aber nicht stark durchkneten). Etwa 1/2 cm dick ausrollen und 9-10 cm große Kreise mit einem Glas oder Ausstechförmchen ausstechen. Wiederholen bis der gesamte Teig aufgebraucht ist. Es sollte 6-7 Stück ergeben.
- Die Kreise locker mit dem Nudelholz ausrollen, dass Ovale entstehen. Auf einer Seite mit Öl einpinseln und zusammenklappen. Nochmal locker drüber rollen, um die finale Tasche zu vergrößern.
- Mit allen Baos wiederholen.
- Die Baos zum nochmaligen Aufgehen auf Backpapier platzieren. Am besten gleich so zurecht schneiden, dass es in den Dämpfeinsatz passt. Sie werden mit dem Backpapier in den Dämpfeinsatz gelegt, sodass man sie nach dem Gehen nicht nochmal anfassen muss. Denn dann fallen sie wieder zusammen.
- Zum Aufgehen mit etwas Frischhaltefolie bedecken, sodass sie nicht austrocknen. Eine Stunde aufgehen lassen.
- Topf oder Pfanne zu 3-4 cm mit Wasser füllen und zum Kochen bringen. Dämpfeinsatz oder Bambusdämpfer auf den Topf oder in die Pfanne setzen.
- Sobald es dampft, mit Baos befüllen und diese für 15 Minuten dämpfen. Anschließend kurz auskühlen lassen.
Chili-Soße
- 1 EL Wasser mit 1 EL Speisestärke verrühren.
- Alle anderen Zutaten (Wasser, Zucker, Sojasoße, Chilipaste, Reisessig, Sesamöl, Ingwer und Knoblauch) in einen Topf geben und mit einem Schneebesen verrühren.
- Aufkochen lassen und die in Wasser gelöste Speisestärke einrühren. Zurückschalten und für 10 Minuten leise köcheln und eindicken lassen. Gelegentlich rühren.
Burger
- Seitan/Tofu/Tempeh mundgerechte Stücke schneiden.
- Gurke und Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Koriander zupfen.
- Öl in einer Pfanne erhitzen und Seitan/Tofu/Tempeh darin für einigen Minuten abraten bis die Teilchen goldbraun sind. Platte ausschalten und etwa 4 EL von der Chili-Soße darüber geben, mischen und aufsaugen lassen.
Abschließend
- Die Bao Buns mit Gurke, Seitan/Tofu/Tempeh, Frühlingszwiebel, Koriander und etwas extra Chili-Soße belegen.
Produktempfehlungen
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Aufbewahrung des Bao Burger
Wenn du nicht die gesamte, zubereitete Portion auf einmal isst, dann belege die übrigen Burger zur Aufbewahrung noch nicht, sondern lagere Buns und Belag separat.
Ich finde zwar, dass die Buns frisch zubereitet am besten schmecken. Du kannst sie aber schon einige Tage aufbewahren. Dafür in ein verschließbares Gefäß geben, damit sie nicht austrocknen. Zum Verzehr empfehle ich, sie ganz leicht von außen anzufeuchten und dann kurz im Ofen oder auf dem Toaster zu erwärmen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Dadurch werden sie wieder softer, wenn sie etwas angetrocknet sind.
So finde ich schmecken sie nach der Aufbewahrung immer noch gut.
Musikempfehlung: Isis – In Fiction
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Die 1997 gegründete Band Isis ist für mich der Inbegriff von Sludge/Post Metal, denn sie sind einfach Meister darin, sich Zeit im Aufbau eines Songs zu lassen. Dabei entsteht durch das häufige Wiederholen vom Riffs eine unglaubliche Spannung.
Der Song In Fiction von 2004er Album Panopticon macht in gut 9 Minuten Spielzeit genau das in Perfektion.
Sicher nicht für jedermann, da sehr zäh und hart. Aber eben genau mein Ding.