Lass dir die vegane Variante des vietnamesischen Crêpes Banh Xeo gefüllt mit Pilzen, Tofu und Mungbohnen-Keimlingen zusammen mit einem würzigen Dip sowie frischen Kräutern schmecken.
Auch wenn es bereits unzählige Rezepte für Banh Xeo im Internet gibt, konnte ich nicht darauf verzichten, auch eines zu verfassen. Weil ich es sooo gerne mag!
Ich habe Banh Xeo im Urlaub in Vietnam kennengelernt und zunächst einen Bogen darum gemacht, weil ich wegen der gelben Farbe dachte, es wäre Ei enthalten. Als ich aber erfahren habe, dass das nicht der Fall ist und Banh Xeo vegan ist, wenn man eine Füllung mit Gemüse/Tofu wählt, habe ich es bei jeder Gelegenheit verputzt.
Was ist Banh Xeo eigentlich?
Banh Xeo gesprochen [ɓǎjŋ̟ sɛ̂w] ist die vietnamesische Version eines herzhaften Pfannkuchen oder Crêpes aus Reismehl. Auch wenn die gelbliche Farbe zunächst Ei als einen Bestandteil vermuten lässt, kommt das Gelb ganz einfach von Kurkuma. Die Originalrezeptur des Teiges ist vegan und besteht nur aus Reismehl, Wasser und Kurkuma. Einige Rezepte setzen zusätzlich Kokosmilch und Tapiokamehl ein. Damit ist das Gericht komplett glutenfrei.
Der Teig ist eher dünnflüssig und wird wie beim Crêpe sehr dünn gebacken und soll knusprig werden. Auf Englisch wird Banh Xeo oft als „Sizzling Pancake“ bezeichnet (to sizzle = brutzeln, zischen), was vorgibt, dass der Teig in eine richtig heiße Pfanne gegeben wird. Das hat den Effekt, dass der Teig schön luftig wird, weil sich direkt Luftblasen bilden. Meist wird Banh Xeo nur von einer Seite angebraten und nicht gewendet. Das hat den Vorteil, dass die Füllung „festgebacken“ ist und nicht so leicht aus dem Pfannkuchen fällt.
Typische Füllung und Dip
Der „Crêpe“ wird gefüllt serviert. Häufig enthält er Frühlingszwiebeln und Mung- oder Sojabohnen-Keimlinge sowie Schweinefleisch oder Garnelen. Dazu gibt es reichlich frische Kräuter sowie Salat. Banh Xeo wird mit den Fingern gegessen, indem man je einen Streifen in ein Salatblatt legt, einrollt und in Soße dippt. Standardmäßig wird Nuoc Cham als Dip serviert, der aus Fischsoße, Zucker, Limettensaft, Knoblauch und Chilis besteht. Das ist ein sehr leckerer, ausbalancierter Dip mit Umami-Geschmack, würziger Knoblauch-Note, Schärfe, etwas Säure, aber auch einem süßen Ausgleich.
Veganes Banh Xeo
Für die vegane Version von Banh Xeo müssen wir keine Anpassung beim Teig machen und als Füllung dienen Tofu, gebratene Pilze, Frühlingszwiebel und Mungbohnenkeimlinge. Serviert wird es mit Thai Basilikum, Minze, Lollo Bionda Salat sowie Nuoc Cham, wobei wir die Fischsoße durch vegane Fischsoße (oder Sojasoße) ersetzen.
Toll finde ich, dass man eine vergleichbare, rein pflanzliche Variante definitiv auch in Vietnam auf vielen Straßenmärkten findet, sodass es sogar ziemlich authentisch ist (auch wenn Essen natürlich auch mal „unauthentisch“ sein darf). Nur die vegane Fischsoße gabs in Vietnam nicht dazu. Aber man konnte oft auch Sojasoße bekommen und somit war auch der Dip vegan.
Zutaten im Überblick
Für dieses Gericht muss ich dich tatsächlich mal in den Asiamarkt schicken, da du die meisten Zutaten leider nicht in deinem Standard-Supermarkt finden wirst. Aber glaub mir, es lohnt sich.
Die Teig-Masse aus
- Reismehl stellt die Basis dar, im Asiamarkt und oft in Bioregalen von vielen Supermärkten zu finden
- Kurkuma sorgt für die gelbe Farbe
- Tapiokamehl/-stärke macht den Teig knuspriger; im Asiamarkt zu finden
- Kokosmilch gibt einen leichten Geschmack ab und macht das Gericht reichhaltiger
- Wasser
Man kann in vielen Asiamärkten Banh Xeo-Mix kaufen. Das ist Reismehl mit einem Päckchen Kurkuma sowie manchmal Tapiokastärke. Weil die Zutaten aber recht simpel sind, würde ich es eher selbst mischen.
Bei der Füllung kannst du natürlich nach deinem Geschmack variieren. Meine Wahl fällt auf:
- Tofu & Pilze als leckere Proteinquelle
- etwas Öl zum Anbraten
- Frühlingzwiebeln machen das Ganze würzig & leicht scharf
- Mungbohnenkeimlinge sind schön saftig; im Asiamarkt zu finden
- Thai Basilikum & Minze für den authentischen Kräuter-Geschmack; im Asiamarkt zu finden
- Lollo Bionda Salat (oder anderer Blattsalat) zum Einrollen & Dippen
Nuoc Cham Dip
- Vegane Fischsoße: Sorgt für den authentischen, salzigen Umami-Geschmack.
- Ich habe in meinem Asiamarkt die Pinapple Vegetarian Dipping Sauce gefunden, die Fischsoße nachempfunden ist. Für den Dip Nuoc Cham finde ich sie optimal geeignet.
- Falls dein Asiamarkt kein vergleichbares Produkt verkauft, kannst du den Dip stattdessen auch mit Sojasoße zubereiten. Die hat zwar einen anderen Geschmack, es schmeckt aber dennoch lecker.
- frische Chilis für etwas Zunder
- Knoblauch machen das Ganze schön würzig
- Limettensaft für eine frisch-saure Note
- Zucker um Schärfe und Säure auszugleichen
- Wasser zum Verdünnen
Zubereitung von Banh Xeo
Die Zubereitung von Banh Xeo sowie des Dips sind sehr einfach. Einziges Tool, ohne das es nicht geht, ist eine Anti-Haft-Pfanne.
Wenn du in zwei Pfannen parallel brätst, dauert die Zubereitung nur ca. 15 Minuten. Wenn du nacheinander arbeitest und alles in einer Pfanne machst, brauchst du etwa 20 Minuten.
- Teig & Dip anrühren – 2 Minuten
- Gemüse waschen, schneiden und anbraten – 10 Minuten
- Teig nach und nach zu Crêpes braten, mit der Füllung belegen, ggf. im Ofen warm halten – 5-10 Minuten
Rezept für Banh Xeo
Veganes Banh Xeo
Zutaten
Teig
- 100 g Reismehl
- 1 TL Kurkuma
- 1 EL Tapiokamehl gehäuft
- 100 ml Kokosmilch
- 150 ml Wasser
Füllung & Kräuter
- 100 g Tofu
- 100 g braune Champignons oder andere Pilze nach Wahl
- 1 EL Öl
- 50 g Mungbohnen-Keimlinge
- 2 Stangen Frühlingzwiebel grüner Teil
- einige einige Thai Basilikum
- einige Stängel Blätter Minze
- einige Blätter Lollo Bionda Salat oder anderer Blattsalat
- 1 Karotte klein
Nuoc Cham-Dip
- 2 EL vegane Fischsoße oder Sojasoße/Tamari für glutenfrei
- 1 TL Chili frisch, gehackt
- 1 Zehe Knoblauch fein gehackt/gepresst
- 2 EL Zucker
- 2 EL Limettensaft
- 4 EL Wasser oder etwas mehr
Zubereitung
- Vegane Fischsoße, gehackte Chili und Knoblauch, Zucker, Limettensaft und Wasser zu einem Dip verrühren.
- Banh Xeo-Teig aus Reismehl, Kurkuma, Tapiokamehl, Kokosmilch und Wasser mit einem Schneebesen anrühren.
- Tofu in mundgerechte Streifen schneiden. Pilze in Scheiben schneiden. Den grünen Teil von zwei Stangen Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden. Den Rest anderweitig verwenden. Karotte schälen und in Julienne schneiden, Kräuter und Salat waschen.
- Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Tofu und Pilze darin für einige Minuten bei starker Hitze von beiden Seiten goldbraun braten. Zur Seite stellen.
- Pfanne für das Banh Xeo mit etwas Öl gut erhitzen. Nur so viel von dem Teig in die Pfanne geben, dass der Pfannenboden gerade bedeckt ist. Die Pfanne sofort schwenken, sodass sich der Teig gut und dünn verteilt.
- Tofu, Pilze, Frühlingszwiebel und Keimlinge auf einer Hälfte verteilen. Auf mittlere Hitze zurückschalten und bei geschlossenem Deckel für 5 Minuten knusprig anbraten.
- Wenn der Teig auch oben fest geworden ist und das Banh Xeo auf der Unterseite schön goldbraun ist, zusammenklappen und servieren bzw. im Ofen warmhalten bis der gesamte Teig in Crêpes verwandelt ist.
- Mit Salat, Kräutern und dem Dip servieren.
Weitere schnelle, asiatisch-inspirierte Rezepte
- Curry Gemüsereis
- Salat-Wraps mit Tofu und Erdnuss-Soße
- Gebratener Reis mit Kimchi
- Red Curry Udon-Nudeln
Musikempfehlung: Danzig – How the Gods kill
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Den bekanntesten Song von Danzig, Mother, kenne und mag ich schon lange, denn Sänger und Gitarrist Glenn Danzig hat eine ziemlich unverwechselbare, bassige Stimme. Darüber hinaus hatte ich bis vor kurzem kaum Musik von der Band des ehemaligen Misfits-Sängers gehört.
Danzig ist seit 1987 aktiv und hat bis heute 14 Alben heraus gebracht. Da gibt es also einziges nachzuholen, wenn man wie ich gerade erst anfängt. Aktuell läuft bei mir das 1992er Album Danzig III: How the Gods Kill rauf und runter.
Der titelgebende Song How the Gods Kill ist für mich ein wahres Brett! Im allgemeinen eher ruhig und mit sanfter Stimme gesungen, wartet er im Refrain mit einem Gitarren-Riff und einer Gesangs-Power auf, die in den Bann zieht und im Ohr bleibt.