Die würzigen, veganen Spinatknödel mit einer cremigen und leicht scharfen Meerrettich-Sahne-Soße sind ein richtiges Wohlfühlessen für die kalten Jahreszeiten. Ich hoffe, sie können dir einen grauen Herbst- oder Winterabend versüßen.
Der Spinatknödel kommt aus der Tiroler Küche und ist ganz einfach ein Semmelknödel mit Spinat. Im Unterschied zum „normalen“ Semmelknödel wird mehr gewürzt, da Spinat recht geschmacksneutral ist und nach meine Erfahrung viel Geschmack „schluckt“. Das heißt, mehr Salz, Pfeffer und Muskat. Ich gebe aber auch zusätzlich Knoblauch in den Knödelteig, weil das einfach perfekt zum Spinat passt.
Der Spinatknödel schmeckt für sich alleine, z. B. allein mit etwas zerlassener Margarine schon ganz hervorragend – wenn er ausreichend gewürzt ist. Daher der Hinweis oben 😉 Ich serviere ihn hier aber mit einer einfachen Meerrettich-Sahne-Soße. Die cremige Soße mit leichter Meerrettich-Schärfe passt für mich super zu diesem herbstlich-winterlichen Gericht.
Was ist an klassischen Knödeln nicht vegan?
Leider sind die Semmelknödel-Varianten, die du im Restaurant bekommst oder wie sie der Großteil der Haushalte wahrscheinlich zubereiten, meist nicht vegan und das liegt an einer ganzen Reihe an Zutaten. Es gäbe jedoch das vorliegende Rezept nicht, wenn wir den Knödel nicht auch vegan hin bekämen 😉
- Ei
„Klassische“ Semmelknödel werden mit Ei zubereitet. Das Ei wird dabei seiner bindenden Funktion wegen in die Knödelmasse gegeben. Wir können glücklicherweise darauf verzichten, da auch Speisestärke bindet. - Milch
Weiterhin wird als Flüssigkeit häufig Milch verwendet. Die können wir einfach durch eine pflanzliche Alternative ersetzen. Ich allerdings nehme meist einfach Wasser her. Da ich keinen Mehrwert in der Pflanzenmilch für Geschmack oder Konsistenz der Knödel feststellen konnte. - Käse
Da die Tiroler offenbar besondere Käseliebhaber sind, werden deren Knödelvariationen oft auch mit Käse versehen. Man findet also häufiger geriebenen Käse im Knödelteig, eine Käsefüllung im Knödel oder/und geriebenen Käse über die Knödel gestreut. Ich verzichte in diesem Rezept auf (veganen) Käse im Knödel, aber du kannst das Rezept gerne darum ergänzen. - Butter
Last but not least: Gerade die abgewandelten Semmelknödel wie Spinatknödel und Rote-Beete-Knödel werden häufig gar nicht mit Soße, sondern einfach in zerlassener Butter serviert. Die lässt sich natürlich easy durch eine vegane Alternative ersetzen.
Die perfekte Knödel-Konsistenz
Damit die Knödel innen auch locker sind und nicht im Wasser zerfallen (da Zubereitung ohne Ei), kannst du auf folgende Dinge achten:
- Knödelmasse zwar gut durchmischen, aber das Weißbrot nicht komplett zerdrücken. Es sollten ein paar Weißbrotwürfel intakt blieben, denn das sorgt für ein lockeres Inneres.
- Knödel nicht mit voller Kraft zusammenpressen, sondern locker und nur mit leichtem Druck formen.
- Die Oberfläche der geformten Knödel mit feuchten Händen glätten und sicherstellen, dass keine Weißbrotstücke herausstehen. Denn die würden sich mit Wasser vollsaugen und aufquellen.
- Wasser auf keinen Fall sprudelnd kochen, sondern nur sieden lassen. ODER: Was natürlich auch geht, ist die Knödel gar nicht im Wasser zu garen, sondern zu dämpfen. Dafür einfach Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und die Knödel in den Dampfgareinsatz* packen. Die Garzeit bleibt dabei gleich. Beim Dämpfen kann eigentlich nichts zerfallen.
Zutaten für die Spinatknödel
Die Spinatknödel sind den klassischen Semmelknödeln sehr ähnlich. Natürlich wären es keine Spinatknödel, wenn nicht zumindest zusätzlich Spinat hinein käme. Die Zutat ist uns also schon mal sicher.
Weil Spinat gefühlt viel Geschmack „schluckt“ sparen wir nicht mit Salz, Pfeffer und Muskat sowie Zwiebeln und Knoblauch. Außerdem kommt etwas Sojaquark in den Teig, da der den „Zusammenhalt“ und gleichzeitig eine lockere Konsistenz fördert.
Die Zutaten im Überblick
- 250 g Brötchen
- 700 g Spinat
- Zwiebel & Knoblauch
- Margarine
- 100 g Sojaquark
- Speisestärke & Semmelbrösel
- Gewürze: Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Die Meerrettich-Soße hat eine Mehlschwitze, auch Einbrenne, als Basis.
- Margarine
- Mehl
- vegane Sahne
- Gemüsebrühe
- Meerrettich aus dem Glas
- Zitronensaft
- Salz & Pfeffer
Weitere vegane Knödelrezepte
Wenn du Lust auf noch mehr Knödel-Glück hast, dann lass dich auch von den nachstehenden Rezepten inspirieren:
- Semmelknödel – der Klassiker
- Serviettenknödel – eigentlich genau wie der Semmelknödel, aber in einem Geschirrtuch/einer „Serviette“ gegart.
- Kaspressknödel – käsig und in der Pfanne zubereitet
- Rote-Beete-Knödel – kräftig purpurrot gefärbt mit erdig-würzigem Geschmack
Rezept für Spinatknödel
Vegane Spinatknödel
Zutaten
Spinatknödel
- 250 g Weißbrot Baguette oder Brötchen
- 700 g Spinat TK
- 100 ml Wasser lauwarm
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch mittelgroß
- 20 g Margarine
- 100 g Sojaquark
- 25 g Speisestärke
- 25 g Semmelbrösel
- 1,5 TL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1/2 TL Muskat frisch gerieben
Meerrettich-Soße
- 30 g Margarine
- 30 g Mehl
- 150 ml vegane Sahne
- 300 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Meerrettich aus dem Glas oder mehr
- 1 TL Zitronensaft
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Pfeffer
Zubereitung
Spinatknödel
- Spinat auftauen und in einem Sieb gut ausdrücken (Er sollte etwa 200 ml Wasser los werden).
- Zwiebeln und Knoblauch würfeln.
- Margarine in einer Pfanne zerlassen und Zwiebeln darin für 4-5 Minuten anschwitzen. Knoblauch hinzugeben und nur für eine knappe Minute bei niedriger Hitze anbraten.
- Brötchen/Weißbrot in feine Streifen schneiden und in eine große Schüssel geben.
- Spinat, Zwiebeln und Knoblauch sowie die restlichen Knödel-Zutaten zum Weißbrot in die Schüssel geben und alles gut vermischen und durchkneten, allerdings nicht komplett "zermatschen". Die Masse bei Bedarf mit zusätzlichen Semmelbröseln etwas trockener machen.
- 10 Knödel (Ø ca. 6 cm) daraus formen. Die Oberfläche mit feuchten Händen glätten.
- Entweder für 20 Minuten in einem großen Topf mit siedendem Wasser garen oder die Knödel für 20 Minuten über kochendem Wasser dämpfen.
Meerrettich-Soße
- Für die Soße die Margarine in einem Topf zerlassen. Mehl hinzugeben und mit einem Schneebesen gut verrühren.
- Nach und nach Gemüsebrühe hinzugeben. Mit wenig Flüssigkeit starten und diese zunächst mit dem Schneebesen komplett einrühren, bevor der nächste Schuss Gemüsebrühe hinzugeben wird - das vermeidet Klümpchen. Wiederholen, bis die gesamte Flüssigkeit eingerührt wurde.
- Unter Rühren aufkochen lassen, Hitze reduzieren und Sahne, Meerrettich, Zitronensaft und Gewürze hinzugeben. Nun nochmal wenige Minuten köcheln lassen und abschließend abschmecken.
Hinweise
Aufbewahrung der Spinatknödel
Die Knödel können einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden und entweder im Wasserdampf mit einem Dampfgareinsatz* erwärmt werden, oder du brätst sie in Würfel oder Scheiben geschnitten in der Pfanne an. Mit etwas Kruste schmecken sie auch richtig lecker!
Musikempfehlung: Devin Townsend Project – Higher
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Anknüpfend an die Empfehlung aus der letzten Woche möchte ich euch auch zu diesem deftigen Rezept ein bisschen deftigen Prog Metal empfehlen. Dieses Mal geht es um das musikalische Mastermind Devin Townsend. Devin – wie ich ihn nennen darf 😉 – veröffentlicht seit 1996 Alben, als Gastmusiker, Solokünstler und festen Band-Konstellation.
Ich möchte dir einen Song vom 2016er Album Transcendence empfehlen und habe dafür ein Live-Video herausgesucht. Denn damit wird gut sichtbar, welch imposante Produktionen teilweise hinter den Musikstücken von Devin Townsend stecken.
Devin Townsend Project – Higher
Welche Art von Knödeln isst du am liebsten?
Falls du dieses Rezept nachmachst, lass mich unbedingt wissen, wie es dir geschmeckt hat. Schreib mir gerne entweder in den Kommentaren oder auf Social Media @mangoldmuskat
Eine Antwort
Hallo Anne,
erstmal vielen dank, dass Du Dir soviel Mühe mit Deinem Blog machst. es freut mich sehr, dass ich hier viele vegane Rezepte finde. Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie gut man Brot noch weiter verarbeiten kann.
lg
Corny