Vegane Lemon Chicken Piccata mit Pasta

Meine vegane Lemon Chicken Piccata besteht aus einem goldbraun gebratenen Seitan-Filet mit einer cremigen und gleichzeitig frischen Zitronen-Soße mit Kapern und Pasta als Beilage.

 

Vegane Piccata nach Hähnchen-Art mit Pasta

 

Ich habe das erste Mal von dem Gericht in der Serie „The Bear“ gehört. Davor kannte nur Piccata Milanese, ein italienisches Gericht, zu dem ich bereits eine vegane Variante mit Auberginen-Schnitzel hier auf dem Blog habe. Aber damit zurück zur Lemon Chicken Piccata: Das Gericht hat mich optisch direkt angesprochen, also hab ich nachgelesen, was sich dahinter verbirgt.

 

Was ist Chicken Piccata?

Piccata heißt zu deutsch „kleines Stück“ und bezeichnet ein Hauptgericht der italienischen Küche aus einer Scheibe Fleisch (meist Kalbfleisch), das dünn geklopft, in Mehl gewendet und dann in Butter oder Olivenöl goldbraun gebraten wird.

In den USA ist eine Variante des Gerichts mit Hühnerfleisch (Chicken Piccata) besonders beliebt.

Die Lemon Chicken Piccata wird in einer cremigen Zitronen-Soße mit Kapern und Petersilie serviert. Als Beilage gibt es häufig Pasta, denn die nimmt die Soße besonders gut auf.

 

Vegane Piccata

Ein Gericht zu veganisieren, bei dem Fleisch der Aufhänger ist, mögen nicht alle schlüssig finden. Als ich das Gericht in der Serie gesehen und anschließend gegooglet habe, wusste ich aber gleich, dass es mir total schmecken wird und wollte es daher ausprobieren. Da es viele Möglichkeiten gibt, Fleisch zu ersetzen, war klar, dass es daran nicht scheitern wird, also habe ich los gekocht.

In meinem Rezept für Piccata Milanese verwende ich Auberginen-Scheiben als „Schnitzel“. Für die „Chicken-Variante“ hatte ich aber Lust auf einen anderen Ansatz und bereite es mit Seitan zu.

Hier im Rezept findest du also auch die Anleitung für selbstgemachtes Seitan-Filet. Wenn es mal schnell gehen soll, kannst du stattdessen natürlich auch eine Fleischalternative „nach Hühnchen-Art“ aus dem Kühlregal deines Supermarkts verwenden.

 

So schmeckt Lemon Chicken Piccata mit Pasta

Das Gericht kombiniert ein goldbraun gebratenes Filet mit einer cremigen, aber auch frischen Zitronen-Soße, leicht säuerlichen Kapern und dazu passt Pasta ganz wunderbar.

 

Zutaten für die vegane Lemon Chicken Piccata

  • Pasta, ich verwende Spaghetti
  • Zwiebel und Knoblauch
  • Olivenöl und Margarine, um Zwiebel und Knoblauch anzubraten
  • Zitronensaft
  • vegane Sahne und Gemüsebrühe sind die Soßenbasis
  • Kapern sorgen für einen sauer-würzigen Kick in der Soße
  • Gewürzt wird ganz simpel nur mit Salz und Pfeffer
  • Petersilie sorgt für etwas Farbe im Gericht
  • Filets, die das Chicken ersetzen – ich nutze dafür selbstgemachte Seitan-Filets. Nachstehend erfährst du, wie ich die zubereite.

 

Selbstgemachte Seitan-Filets mit Tofu und Bohnen
Vegane Seitan-Filets – hier dickere Scheiben als für Chicken Piccata vorgesehen, um die Struktur zu zeigen.

vegane Chicken Piccata

 

Seitan-Filets

Für die selbstgemachten Seitan-Filets benötigst du

  • Seitan-Fix*, auch Weizengluten
  • Natur-Tofu und weiße Bohnen: die werden püriert mit dem Seitan-Fix verknetet und stellen die Basis dar.
  • helle Misopaste, Salz, Zwiebelpulver zum Würzen, weil Seitan an sich kaum Geschmack besitzt.
  • Öl, Margarine und Gemüsebrühe zum Garen
  • Mehl und vegane Sahne/Milch zum „Panieren“

 

Warum kommen Tofu und Bohnen in die Seitan-Filets?

Seitan kann man eigentlich rein aus Seitan-Fix (Weizengluten in Pulverform) und Wasser herstellen – siehe mein Beitrag Seitan-Guide. Gluten ist das Klebeeiweiß im Weizen und der Name ist Programm: Es sorgt dafür, dass ein Teig entsteht, der zusammenhält. Wird nur Wasser und Seitan-Fix gemischt, entsteht eine sehr kompakte, feste Masse. Weil wir aber ein zartes Filet produzieren möchten, geben wir weitere Zutaten hinein, die die Masse etwas lockern.

Dass wir auf diese Art eine weniger kompakte Seitan-Masse produzieren, hat auch den Vorteil, dass sie sich einfach mit den Händen formen lässt und die Form, in die sie gebracht wird, behält. Wohingegen sich Seitan, der primär aus Seitan-Fix und Wasser entsteht, wie ein Gummi immer wieder zusammenzieht.

Weiße Bohnen und Natur-Tofu passen super,

  • da sie mit ihrer hellen Farbe gut zum gewünschten „Chicken-Look“ beitragen.
  • und weil beides proteinreiche, fettarme Lebensmittel sind – ganz ähnlich dem Hähnchen-Filet, aber eben ohne Tierleid 🙂

 

Protein-Gehalt der Seitan-Filets

Ich hab mir mal den Spaß gemacht, den Protein-Gehalt durchzurechnen. Ein Hähnchenbrustfilet hat wohl rund 23 g Eiweiß pro 100 g. Bei den Seitan-Filets nach diesem Rezept komme ich auf 28,5 g pro 100 g (Seitan-Fix: 80 g pro 100 g, Tofu: 13 g pro 100 g, Bohnen: 6,5 g pro 100 g). Pro Portion (ein Filet hat ca. 135 g) liegen wir bei 38,5 g.

Wobei ich anfügen möchte, dass es sich bei Chicken-Piccata nicht um ein „Gesundheits-Essen“ handelt. Es wird mit reichlich Öl und Margarine gearbeitet. Dennoch finde ich es ganz spannend die Nährwerte mal zu vergleichen.

 

Zubereitung der Seitan-Filets

Die Zubereitung der Seitan-Filets dauert 50 bis 60 Minuten. Du kannst sie aber auch am Vorabend bereits vorbereiten.

Neben den oben erwähnten Zutaten ist auch die Zubereitungsmethode entscheidend für die Konsistenz der Filets. Ich wende hier die im englisch-sprachigen Raum als Fry/Simmer/Fry-Methode bekannte Zubereitungsart an. Fry = braten, simmer = köcheln; das bedeutet, der Seitan wird gebraten, dann geköchelt und anschließend nochmal gebraten. Beim ersten Mal Braten verschließt sich der Seitan an den Bratstellen und gewinnt so eine festere Konsistenz. Beim Köcheln wird er durchgegart und das zweite Mal anbraten dient dem Geschmack.

Konkret sie das wie folgt aus:

  1. „Seitan-Teig“ aus allen Zutaten zusammen kneten.
  2. In vier gleichgroße Teile teilen und mit den Fingern sowie dem Nudelholz in Filet-/Schnitzel-Form bringen.
  3. Seitan-Filets in reichlich Öl anbraten.
  4. Mit Gemüsebrühe aufgießen und bei geschlossenem Deckel garen.
  5. Für das Chicken Piccata: In Mehl wenden und in Öl und Margarine anbraten.

 

Ungegarte Seitan-Scheibe
Ungegarte Seitan-Scheibe
Seitan-Scheiben fertig gegart
Seitan-Scheiben fertig gegart, in Mehl gewendet und angebraten

 

Vorbereitung und Aufbewahrung der Seitan-Scheiben

Wenn du die Filets vorbereiten und nicht direkt verzehren willst, hörst du nach dem Simmern (Schritt 4) auf und packst sie in den Kühlschrank. Falls du zu viel Seitan zubereitet hast, kannst du die Teilchen, die bis einschließlich zu diesem Arbeitsschritt zubereitet wurden, auch anderweitig nutzen, z.B. in Schnetzel teilen, anbraten und für Rahmgeschnetzeltes nutzen, panieren und als Schnitzel servieren oder auch einfrieren.

 

Alternativen zum selbstgemachten Seitan-Chicken

Falls du dich beispielsweise aus Zeitgründen gegen die „homemade Variante“ entscheidest, greif einfach auf eine Fleischalternative „nach Hühnchen-Art“ aus dem Supermarkts zurück. Oder du verwendest Tofu oder Tempeh anstelle des Chickens, falls Fleischersatzprodukte nicht so deins sind.

 

Zubereitung der cremigen Zitronen-Kapern-Soße

Die Zubereitung der Soße ist super einfach, dauert nur etwa 10 Minuten und kann parallel zum Pasta-Kochen und der Fertigstellung der Filets laufen.

Die Zubereitungsschritte im Überblick

  1. Zwiebel und Knoblauch anbraten – 5 Minuten
  2. Mit Sahne und Gemüsebrühe aufgießen und aufkochen – 3 Minuten
  3. Zitronensaft, Kapern und Gewürze hinzugeben, abschmecken – 2 Minuten

 

Rezept für vegane Piccata

Vegane Piccata nach Hähnchen-Art mit Pasta
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Vegane Lemon Chicken Piccata mit Pasta

Meine vegane Lemon Chicken Piccata besteht aus einem goldbraun gebratenen Seitan-Filet mit einer cremigen und gleichzeitig frischen Zitronen-Soße mit Kapern und Pasta als Beilage.
Vorbereitungszeit10 Minuten
Zubereitungszeit50 Minuten
Gesamtzeit1 Stunde
Portionen: 4 Portionen

Zutaten

Seitan-Filets

  • 120 g weiße Bohnen
  • 200 g Naturtofu
  • 150 g Seitanfix*
  • 80 ml Wasser
  • 1 TL helle Misopaste
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zwiebelpulver
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 4 EL Bratöl
  • 2 EL Weizenmehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer
  • 2 EL vegane Sahne oder Milch
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL vegane Margarine

Soße

  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL vegane Margarine
  • 1 Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 4 EL Zitronensaft
  • 50 g Kapern
  • 200 ml vegane Sahne
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer

Außerdem

  • 400 g Spaghetti
  • 2 EL Petersilie gehackt

Zubereitung

Seitan-Filets

  • Bohnen abgießen und abbrausen. Tofu in grobe Stücke brechen und zusammen mit den Bohnen und Misopaste mit Standmixer oder Stabmixer pürieren.
  • Seitan-Fix, Salz und Zwiebelpulver in eine Schüssel geben. Pürierte Tofu-Bohnen-Masse sowie Wasser nach Bedarf hinzufügen und gut miteinander verkneten bis ein „Teig-Ball“ entstanden ist, der nicht klebrig ist.
  • Seitan in vier gleichgroße Stücke teilen (jeweils ca. 135 g pro Stück) und mit den Fingern flach drücken und in Filet-/Schnitzel-Form bringen. Mit einem Nudelholz ca. 7 mm dick ausrollen.
  • Ca. 4 EL Bratöl in einer Pfanne erhitzen. Seitan-Filets bei mittlerer bis hoher Hitze ca. 4 Minuten pro Seite anbraten, sodass eine schöne Rostbräune entsteht.
  • Mit Gemüsebrühe aufgießen und bei mittlerer bis niedriger Hitze mit geschlossenem Deckel 30 Minuten köcheln lassen. Die Filets zur Halbzeit einmal drehen. Falls deine Pfanne nicht groß genug ist, dass alle Filets Kontakt mit dem Pfannenboden haben, ist das kein Problem: Gib einfach genug Gemüsebrühe hinzu, dass zu Beginn der Garzeit alle Teilchen mit der Flüssigkeit in Kontakt kommen (die Flüssigkeit verdampft während dem Garen) und rotiere die Teilchen durch, sodass die oberen auch mal unten liegen und umgekehrt.
  • Die Seitan-Teilchen anschließend etwa 10 Minuten abkühlen und ruhen lassen.
  • Zwei EL von der Sahne für die Soße abzwacken und auf einen kleinen Teller gießen (oder vegane Milch verwenden). In einen weiteren Teller 2 EL Mehl geben, je eine gute Prise Salz und Pfeffer hinzufügen und vermischen.
  • Seitan-Filets zuerst in Sahne/Milch und anschließend im Mehl wenden, sodass sie von beiden Seiten mit einer dünnen Schicht Mehl bedeckt sind. Den Überschuss abklopfen.
  • Olivenöl und Margarine in einer Pfanne erhitzen. Seitan-Filets darin bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldbraun anbraten.

Pasta

  • Pasta nach Packungsanleitung zubereiten.

Soße

  • Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln/hacken.
  • Öl und Margarine in eine Pfanne geben. Zwiebel darin für ca. 5 Minuten glasig dünsten. Knoblauch für etwa eine Minute mit anbraten.
  • Mit Gemüsebrühe und Sahne ablöschen. Einmal aufkochen lassen.
  • Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Kapern hinzugeben und abschmecken.

Servieren

  • Die Seitan-Filets in der Soße nochmals erwärmen anschließend aus der Soße nehmen.
  • Optional: Pasta in die Soße geben und vermischen, sodass jede Nudel mit Soße ummantelt ist.
  • Pasta und Seitan-Filets auf Teller verteilen und mit gehackter Petersilie bestreuen.
  • Optional: Mit einer Scheibe Zitrone und ein paar Blättern Petersilie dekorieren.

Hinweise

Die vorgegarten Seitan-Filets kannst du ca. eine Woche im Kühlschrank aufbewahren oder für mehrere Wochen einfrieren.
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Weitere Weitere Gerichte zum Wohlfühlen

 

Musikempfehlung: Wham! – Everything that she wants

Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.

Keine 80s-Party ist komplett, wenn nicht mindestens ein Song von Wham! Läuft… Da ich mich zuhause auch gerne in 80s Stimmung versetze, packe ich heute auch einen der No. 1 Hits des britischen Popduos auf die Mangold & Muskat Playlist.

Der Gute-Laune-Song Everything that she wants passt wunderbar zum Soulfood-Gericht. Lass dir beides schmecken!

Wham! – Everything that she wants anhören auf: Youtube | Spotify

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2 Antworten

  1. 5 Sterne
    Liebe Mangoldmuskatrezeptkreiererin, dieses Wort ist so gut wie dein Seitanschnitzel. So etwas Leckeres habe ich selten auf diesem Gebiet gegessen. Einfach super!!!
    Ich habe es mir Seidentofu bereitet und statt Miso einen Schuss Tamari benutzt.
    Das gibt es bei uns jetzt gaaaanz oft.
    Vielen Dank von Heide

    1. Hallo Heide,
      vielen Dank für deine großes Lob!
      Dass es so gut geschmeckt hat, dass es das Gericht jetzt „gaaaanz oft“ gibt, muss schon einiges heißen, denn die Seitan-Produktion ist ja doch mit etwas Arbeit verbunden. Aber freut mich natürlich seeeehr!
      Anne

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