Wenn du Pizza liebst, wünschst du dir das Pizza-Erlebnis mit dem Duft von frisch gebackenem Teig und aromatischen Zutaten sicher auch nach Hause.
Mit diesem Grundrezept zauberst du mit etwas Übung eine köstliche Pizza nach neapolitanischer Art aus dem eigenen Ofen. Auf ihrer knusprige Kruste mit luftigem Rand umarmen sich saftiger Käse und fruchtige Tomatensauce neben dem Beleg deiner Wahl. Buon appetito!
Hier findest du mein Grundrezept für den Teig, der die wichtigste Komponente der Pizza darstellt und einige Tipps, die dein Pizza-Game zuhause aufleveln.
Grundsätzlich kann ich empfehlen, mit Teig-Zusammensetzung, dem Kneten, Gehenlassen und mit der Tomatensoße einfach ein bisschen selbst zu experimentieren. Denn erstens hat jeder einen anderen Geschmack und das Ergebnis, das für mich perfekt ist, muss es für dich nicht sein. Zweitens, je mehr du ein Gefühl insbesondere für den Teig bekommst, desto einfacher wird es für dich, das Rezept selbst nach deinen Wünschen zu optimieren. So haben wir (mein Freund und ich) das gemacht. Meine Erfahrungen und was bei mir gut funktioniert, gebe ich dir hier mit.
Neapolitanische Pizza
Da es sehr unterschiedliche Pizza-Arten gibt – Römische, Amerikanische Pizza, Pinsa … – möchte ich zum Einstieg kurz sagen, an welcher Art ich mich orientiere. Meine liebste Pizza, um die es hier im Beitrag gehen soll, ist die neapolitanische. Die zeichnet sich aus durch
- dünnen Teig
- Kruste/ Rand ist weich, luftig und leicht oft an einigen Stellen verbrannt, was zum authentischen Geschmack beiträgt
- einfacher, sparsamer Belag: Oft werden nur Tomatensauce, Mozzarella, frisches Basilikum und Olivenöl verwendet. Das ist die klassische Pizza Margherita.
Meine Pizza würde sicher nicht als authentische neapolitanische Pizza durchgehen, aber das ist meine Orientierungsgröße. Gerade der dicke Rand, aber gleichzeitig dünne Teig sind für mich ein „Must“!
Tipps für bessere Pizza aus dem heimischen Ofen
Dass wir mit dem normalen Backofen keinen Pizzaofen schlagen können, ist völlig klar. Hier verrate ich dir, wie du aus meiner Sicht aus dem Pizza-Erlebnis nach neapolitanischer Art zuhause das Maximum heraus holen kannst.
Mit den nachstehenden Tipps kannst du dein Pizza-Game definitiv steigern.
- Lasse den Teig rund 24 h gehen. Dadurch wird er schön luftig und die Ruhezeit trägt positiv zum Geschmack und zur Textur bei.
- Knete den Teig ausreichend, sodass sich das Gluten entwickeln kann. Das verbessert die Elastizität des Teigs und trägt beim Backen zur schönen luftige Kruste bei.
- Forme den Teig per Hand und rolle ihn nicht aus, um die eingeschlossene Luft zu erhalten.
- Verwende einen Pizzastein*. Der hat folgende Vorteile:
- Knusprige Kruste: Ein Pizzastein ermöglicht eine gleichmäßige und schnelle Wärmeverteilung. Außerdem absorbiert der Stein überschüssige Feuchtigkeit. Dadurch entsteht eine knusprige und gleichmäßige Kruste und die gewünschte Textur der Pizza.
- Hitzespeicherung: Ein Pizzastein kann hohe Temperaturen besser halten als ein herkömmliches Backblech. Dadurch wird die Pizza schneller und gleichmäßiger auch von unten gebacken.
- Authentischer Geschmack: Mit dem Pizzastein erhält die Pizza einen authentischen, leicht rauchigen Geschmack, den man von professionell zubereiteten Pizzen aus dem traditionellen Steinofen kennt.
- Bonus-Tipp: Wähle deinen Käse mit Bedacht. Weil ich finde, dass “der falsche” Käse Pizza richtig versauen kann – wenn der vegane Käse an den Zähnen klebt, bin ich raus – habe ich lange an dem für mich perfekten Käse experimentiert. Für authentische Pizza gibt es nur eine Wahl: Mozzarella – daher gehört auf meine Pizza definitiv mein selbstgemachter Cashew-Mozzarella: Rezept für veganen Mozzarella.
- Übung: Ansonsten hilft Übung. Denn gerade der Umgang mit dem Teig, das Formen, will geübt sein.
Grundrezept Pizzateig
Grundrezept Pizzateig
Zutaten
- 430 g Mehl Pizzamehl
- 260 ml Wasser lauwarm
- 1/2 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 2 EL Olivenöl
- 5 g Trockenhefe
Zubereitung
- Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken zunächst rund zwei Minuten langsam kneten, dann weitere zwei bis drei Minuten auf höchster Stufe bis sich ein homogener Teig gebildet hat. Sollte er klebrig sein, mit 1-2 EL Mehl nachhelfen.
- Teig mit etwas Olivenöl bestreichen und eine Stunde bei Raumtemperatur in einer abgedeckten Schüssel gehen lassen.
- Den Teig mit der Hand an einer Seite greifen und einen Streifen in die Länge ziehen und dann über den Teig falten. Schüssel drehen und neben dem gerade gedehnten Streifen wieder ein Stück Teig packen und den Vorgang wiederholen bis der Teig an allen Seiten gedehnt und über sich selbst gefaltet wurde (siehe Fotos unten). Aus der Schüssel nehmen und nochmal zu einem schönen Runden Kloß formen, mit dem Faltstellen nach unten (sodass oben eine glatte Oberfläche ist) eine weitere Stunde gehen lassen.
- Teig aus der Schüssel nehmen und auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen. In vier gleichgroße Stücke teilen und diese jeweils zu runden Teiglingen mit glatter Oberfläche formen.
- Auf ein bemehltes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, von oben mit Mehl bestreuen und mit Frischhaltefolie abdecken. Über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Etwa eine Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, sodass die Teiglinge beim Formen nicht eiskalt sind.
- Die Pizzen brauchen in unserem Ofen auf 275 Grad auf dem Pizzastein 7-9 Minuten. Die erste eher etwas länger. Die darauf folgenden tendenziell etwas kürzer. Da jeder Ofen anders ist: Die Pizzen genau beobachten, damit nichts verbrennt.
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Pizza formen
- Einen Teigling auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen. Mit drei Fingern von der Mitte zum Rand hin laufend flach drücken, dabei einen Rand stehen lassen. Teig drehen und jede Stelle mehrfach bearbeiten, sodass der Teig nach und nach flacher und größer wird.
- Anschließend den Teig entweder auf die Fingerknöchel legen und indem beide Hände auseinander bewegt werden, den Teig stretchen.
- Oder den Teig auf der Arbeitsfläche belassen, eine Hand flach auf die Mitte legen, den Teig am Rand mit der anderen Hand anheben und dabei nach außen dehnen.
- In beiden Fällen den Teig immer wieder drehen, sodass jede Seite und Stelle möglichst gleich behandelt wird.
Worauf kommt es dir an, wenn du Pizza zuhause zubereitest? Habe ich aus deiner Sicht wichtige Tipps vergessen?
Zu meinen liebsten Pizza-Sorten (Beläge) gibt es übrigens auch einen Artikel: Die besten veganen Pizza-Beläge.
Weitere Leckerbissen aus Hefeteig
Musikempfehlung: Swallow The Sun – Swallow (Horror Pt. I)
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Zu meiner großen Food-Liebe Pizza kann es nur eine Musikempfehlung geben, die mein Herz genauso stark höher schlagen lässt – und das ist aktuell Swallow the Sun. Die finnische Death-Doom-Metal-Band, habe ich im Mai diesen Jahres (2023) erstmals live gesehen und der Auftritt war eine absolute Wucht. Ihre Musik ist geprägt von einer düsteren Atmosphäre, langsamen, schweren Riffs und tiefem, klaren Gesang sowie growlenden Vocals, die live besonders umgehauen haben.
Die Band hat in Summe acht Alben heraus gebracht und ich muss zugeben, dass ich nicht jedes wie meine Westentasche kenne. Daher konnte ich beim Auftritt noch ein paar Juwelen entdecken.
Auch wenn die die neueren, ruhigeren und mehr Goth orientierten Alben gerne mag, hat es mir gerade das erste Album “The Morning Never Came” von 2003 mit dem Hit “Swallow (Horror Pt. I)” angetan. Der Song beginnt zunächst eher ruhig und melancholisch, wobei Growls von Mikko Kotamäki die Stimmung schnell verdüstern. Dann wechselt er in ein schnelleres Tempo mit treibenden Gitarrenläufen. Das keifende Geschrei von Gitarrist Juho Räihä (Black Metal Style) mischt sich immer wieder darunter und lässt den Song richtig fies klingen. Im Interlude gibt es noch einen schönen Bass-betonten Part bevor wir zu den düsteren Klängen zurückkehren.
Swallow The Sun – Swallow (Horror Pt. 1) anhören auf: Youtube | Spotify
Eine Antwort
Mein Tipp: Auf ein Kilogramm Mehl, am besten Pizza Mehl maximal 2 bis 3 Gramm Hefe, teig mindestens 3 bis 7 Tage reifen lassen.
Grüße,
Gabriel