Tofufilet mit scharfer Erdnusssoße Reis und Zitronen-Brokkoli – so schmeckt Tofu einfach himmlisch.
Ich muss ja sagen, Tofu schmeckt mir meistens einfach nicht. … hat sie das wirklich gesagt? Aber… ist sie nicht Veganerin? – Ja, so ist es. Ich bin Veganer und esse echt selten Tofu – Skandal, oder? Also… es ist einfach so, Tofu schmeckt eben erstmal nach nichts und oft bleibt es auch so, wenn das Ganze fertig zubereitet ist. Und manchmal, aber nur manchmal, hat Tofu auch eine komische Konsistenz.
Zum Glück kommt man als Veganer ja auch ganz gut ohne Tofu aus. Gemüse ist eh das Beste, oder?
Komplett verteufle ich den Tofu aber nicht. Vieles steht und fällt mit der Tofu-Qualität bzw. der Marke, von der der Tofu ist. Hier gehe ich inzwischen keine Kompromisse mehr ein. Wenn ich Naturtofu kaufe, dann immer Taifun. Der hat einfach die beste Konsistenz. (Bei Räuchertofu bin ich nicht so kritisch, da ich den eigentlich nur als Speck-Ersatz fein gewürfelt verwende und da habe ich keine großen Unterschiede bei verschiedenen Marken feststellen können.)
Nun gilt es noch, den Tofu richtig zuzubereiten. Die Asiaten können das einfach, aber die machen das ja auch schon seit Jahrhunderten.
Mit Rührtofu habe ich mich anfreunden können und in dem einen oder anderen asiatischen Gericht hat der Tofu auch schon länger seinen festen Platz bei mir. Aber eher als Nebendarsteller. z.B. in Reisnudelsalat, in Kimchi Wrap oder einer Sushi Bowl.
Neu: Tofu als Hauptdarsteller!
Ich habe nun heraus gefunden, dass mir Tofu paniert und kross wie in diesem Gericht für Tofufilet auch als Hauptdarsteller hervorragend schmeckt! Dabei hat dieses Rezept eine Besonderheit: Es ist nicht das Ziel, den Tofu geschmackig zu bekommen. Wir würzen zwar mit Salz und Pfeffer, aber das fällt nur wenig ins Gewicht. Wieso also nicht marinieren? Weil es einen einfacheren Weg gibt: Zum Filet gibt es eine geschmacksintensive Soße. Die kommt einfach ohne drauf und sorgt für den Hauptgeschmack in diesem Gericht. Insofern verlangt dieses Gericht dem Tofu also nur ab, dass er eine super Konsistenz mit krosser Kruste hat. Wenn ich da mal was verraten darf: Das geht total einfach.
Damit kommen wir auch zur Musikempfehlung und dann endlich zum Rezept. Glutenfreie Alternative im Rezept.
Rezept für knuspriges Tofufilet
Tofufilet mit scharfer Erdnusssoße
Zutaten
Tofufilet
- 300 g Naturtofu
- 3 EL Speisestärke
- 4 EL Wasser
- 4 EL Semmelbrösel alternativ: Cornflakes, zerkleinter (glutenfrei)
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
- 4 EL Bratöl
Zitronen-Brokkoli
- 400 g Brokkoli
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Abrieb einer Zitrone
- 15 g Pflanzenmargarine
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
scharfe Erdnusssoße
- 2 EL Erdnussmus leicht gehäuft
- 1,5 TL Sambal Oelek
- 2 TL Reisessig oder Zitronensaft
- 50 ml Wasser heiß/warm, dann löst sich das Erdnussmus besser auf
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
Außerdem
- 140 g Reis 1/2 Tasse
optional
- 1 Stange Frühlingszwiebel
- einige Erdnüsse gehackt
Zubereitung
- Reis nach Packungsanleitung zubereiten.
- Tofu längs halbieren, sodass zwei Filets mit ca. 1 cm Dicke entstehen. In ein frisches Geschirrtuch einschlagen und trocken tupfen. Speisestärke und Semmelbrösel jeweils auf einen Teller geben und beides mit Salz und Pfeffer würzen.
- Den Tofu in der Speisestärke wenden, sodass an allen Seiten etwas kleben bleibt. Überschuss abschütteln und leicht abreiben. Anschließend zügig weiter arbeiten, da die Speisestärke weitere Feuchtigkeit aus dem Tofu zieht
- Für den Eiersatz die restliche Speisestärke mit 4 EL Wasser mischen. Den Tofu nun in der flüssigen Speisestärke wenden und anschließend im Paniermehl wenden.
- Bratöl in einer Pfanne erhitzen und Tofu darin bei mittlerer Hitze 3-5 min braten, bis er goldbraun ist. Brokkoliröschen ablösen und für 5 min dämpfen. Margarine in einer Pfanne schmelzen, fein gehackten Knoblauch und Zitronenschale dazu geben und den gegarten Brokkoli kurz darin wenden. Mit Salz und Pfeffer würzen und heraus nehmen.
- Die Erdnusssoße aus Erdnussmus, Sambal Oelek, Reisessig, Wasser, Salz und Pfeffer zusammen rühren.
- Das Tofufilet diagonal schneiden und auf einem Bett aus Reis servieren. Erdnusssoße darüber geben und nach Wunsch mit gehackten Erdnüssen oder Frühlingszwiebel abrunden.
Hinweise
Produktempfehlungen
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Musikempfehlung: Schwester Minimal – Wer hat das bestellt?
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Zum Tofufilet gibt es das Lied „Wer hat das bestellt?“ von der Band Schwester Minimal. Warum? Naja, ich habe ja gerade schon meine zwiegespaltene Einstellung zu Tofu geschildet. Besonders unvorteilhaft wird Tofu meiner Erfahrung immer in deutschen Restaurants serviert, die allem Anschein nach wenig Ahnung von vegan haben und dir nur etwas auftischen, weil du vorher angekündigt hast, dass ein Veganer kommt (Familienfeier z.B.). Ich glaube, die denken, vegan müsste mit Tofu sein oder dass eben was fehlt, wenn sie nur Gemüse mit Nudeln/Reis/Kartoffeln servieren. Und ohne denen zu nahe treten zu wollen (ist ja toll, dass sie was Veganes zubereiten), aber wenn ich mich schon schwer tue, Tofu lecker zuzubereiten, dann ist recht klar, dass diese Restaurants in der Regel nichts Nennenswertes hin bekommen. Lange Rede, kurzer Sinn: In diesen Momenten frage ich mich dann immer „Wer hat das (eigentlich) bestellt?“
Schwester Minimal ist eine Band aus Würzburg, die sich schwer in ein Genre einordnen lässt, irgendwas mit Rock-Pop-Funk-Electro-Jazz oder so. Die Texte sind genauso mit einem Augenzwinkern zu verstehen, wie die Band selbst, bestehend aus Pippo-Renaut, Ambrosius, Hans-Hubert, Tilman und Juan. Denn das sind alles Pseudonyme… wenn ihr das Ganze nun spannend findet: Ihr könnt die fiktive Geschichte zur Entstehung der Band sogar in einem Buch nachlesen. Das nennt sich Das magische Pentaeder. Nun aber erstmal in den Song rein hören →
Schwester Minimal – Wer hat das bestellt?