Mit diesem Szechuan-Chili-Öl mit Erdnuss-Crunch bringst du deine Speisen auf ein neues Level. Ob asiatisches Reis- oder Nudelgericht oder Guacamole-Brot – mit diesem Chili-Öl schmeckt einfach alles noch leckerer!
Ich liebe Essen mit viel Geschmack, daher habe ich eine besondere Begeisterung für dieses Chili-Öl. Es darf in meinem Kühlschrank nie fehlen und hat für mich tatsächlich Sriracha-Soße als „Topping“ auf Gerichten, denen das gewisse Etwas fehlt, komplett abgelöst.
Weil ich bei gekauften Gläschen schon mehrfach Fails erlebt habe, mache ich es lieber selber – mehr dazu sowie zu den Speisen, die ich mit dem Öl aufpeppe, erfährst du in diesem Beitrag 🙂
Wodurch zeichnet sich das Chili-Öl aus?
Szechuan- oder auch Sichuan-Chili-Öl ist eine beliebte „Würzsoße“ aus China und bekommt seinen typischen Geschmack durch Chiliflocken und Szechuan-Pfeffer. Je nach Rezept wird das Öl zusätzlich durch weitere Aromatika verfeinert.
Namensgebend ist der Szechuan-/Sichuan-Pfeffer aus der Region Sichuan in Südwest China, der ein sehr besonderes, leicht zitroniges Aroma hat und im Mund für ein interessantes (leichtes!) Taubheitsgefühl sorgt.
Die Soße kann als Topping oder als „Dipping-Sauce“ verwendet werden und ist eine essenzielle Zutat in einigen chinesischen Speisen wie Mapo Tofu oder Dan Dan Nudeln.
Warum du Chili-Öl selber machen solltest.
Ich bin der Meinung, es gibt gute Gründe, das Chili-Öl eher selbst zu machen als fertig zu kaufen:
- Schärfegrad und Geschmack selbst kontrollieren: Wenn man Chili-Öl im Asiamarkt kauft, ist das für mich total die Katze im Sack. Denn in der Regel lässt sich der Schärfegrad von Verpackung und Beschriftung nicht ableiten. So habe ich schon öfter Chili-Öl gekauft, das für mich zu scharf war oder umgekehrt zu wenig Würze/Schärfe hatte.
Wenn ich es aber selbst zubereite, habe ich die Kontrolle über den Schärfegrad sowie generell über den Geschmack durch die Zutaten. - Preis: Gekauftes Chili-Öl, vor allem, wenn es „fancy“ aussieht, ist gerne mal ganz schön teuer. Selbstgemacht es ist viel günstiger und daher finde ich diesen Weg attraktiver.
Dazu kommt natürlich, was einfach grundsätzlich für Selbstgemachtes gilt: Du weißt genau, was (in welcher Menge) drin ist und das sind sicher keine E-Nummern.
Damit du den Schärfegrad wirklich steuern kannst, musst du natürlich wissen, wie scharf deine Chiliflocken sind. Um es milder oder schärfer zu machen, verändere das Verhältnis von Öl zu Chiliflocken. Mehr Öl und es wird milder, weniger Öl auf die gleiche Menge Chiliflocken machen das Öl schärfer – logisch, oder?
Beim ersten Mal würde ich empfehlen, einfach eine kleinere Menge Öl zu machen, sodass du einen ersten Test hast. Wenn es dir schmeckt, kannst du beim nächsten Mal mehr machen bzw. die größere Menge dann direkt schon schärfer oder milder produzieren.
Ich würde sagen, dass ich ein durchschnittliches Schärfeempfinden habe und das Chili-Öl nach diesem Rezept ist leicht- bis mittel-scharf.
Der Crunch macht es besonders
Meiner Variante füge ich gehackte Erdnüsse und Sesam hinzu, sodass das Öl nicht nur Würze mitbringt, sondern auch Crunch zum Draufbeißen. Sesam ist eine Zutat in vielen Rezepten, die Erdnüsse sind in traditionellen Rezepten nicht enthalten. Der Crunch ist aber natürlich optional. Wenn du nicht darauf stehst, lässt du die gehackten Erdnüsse (und Sesam) einfach weg.
Verwendungsmöglichkeiten für Szechuan-Chili-Öl
Grundsätzlich kannst du mit dem Chili-Öl natürlich alles machen, wonach dir der Sinn steht. Vielleicht inspirieren dich die Arten, wie ich es einsetze, ein bisschen:
- Topping für Guacamole- und Hummus-Brot
- Auf Rührtofu oder veganes Omelett
- Dipping z.B. von Gyoza
- Über deine Pizza träufeln
- asiatisches Nudel- oder Reisgericht aufpeppen
- Zubereitung von Dan Dan Nudeln
Zutaten und Zubereitung im Überblick
Als Basis für das Chili-Öl verwende ich Rapsöl. Du kannst es durch anderes, im Geschmack eher neutrales, Öl ersetzen.
Wir haben auf der einen Seite die Zutaten, mit denen wir das Öl aromatisieren. Das Öl wird zusammen mit diesen Zutaten erhitzt, sodass sie ihren Geschmack an das Öl abgeben. Sie werden aber abgeseiht und landen damit nicht im Endprodukt.
- Kreuzkümmel
- Szechuan-Pfeffer
- Ingwer
- Knoblauch
- Lorbeerblatt
- Sternanis
Und auf der anderen Seite die Zutaten, die im Chili-Öl enthalten sind, weil wir das erhitzte Öl über diese Zutaten gießen:
- Chiliflocken
- Szechuan-Pfeffer
- Erdnüsse
- Sesam
- Salz
- Zucker
- Sesamöl
Die meisten Zutaten kannst du im Standard-Supermarkt finden. Den Szechuan-Pfeffer und die Chiliflocken kaufe ich im Asiamarkt.
Häufige Fragen
Kann ich Zutaten tauschen/weglassen?
Natürlich kannst du Zutaten austauschen oder weglassen. Essentiell für das Chili-Öl sind Öl, Chiliflocken und Szechuan-Pfeffer. Diese Zutaten brauchst du definitiv. Aber abgesehen davon kannst du nach deinem Geschmack und deiner Kreativität arbeiten.
Beliebte Aromatika sind neben den in diesem Rezept enthaltenen Zimt, Kardamom und Schalotten oder Frühlingszwiebeln.
Kann ich Ingwer, Knoblauch & Co. auch im Öl belassen?
Ja. Du musst die Aromatika nicht zwingend abseihen, sondern kannst sie auch im Öl belassen.
Ich präferiere es, sie vorher zu entfernen, weil so nicht versehentlich eine Ingwer-Scheibe oder ein Lorbeerblatt auf meinem Teller landet.
Wie lange ist das Chili-Öl haltbar?
Du kannst das Öl über mehrere Monate im Kühlschrank aufbewahren. In der Regel wird es nicht schlecht. Bevor du es nach längerer Zeit wieder nutzt, einfach mal hinein riechen. Wenn dir kein ranziger Geruch auffällt, ist alles fein.
Damit diese lange Haltbarkeit besteht, das Chili-Öl unbedingt in einem sauberen, gut verschließbaren Glas aufbewahren (Einmachglas) und nur mit unbenutzten Löffeln ins Öl gehen und nicht ins Aufbewahrungsglas dippen, sondern dafür immer etwas abfüllen.
Rezept für Szechuan-Chili-Öl
Szechuan-Chili-Öl mit Erdnuss-Crunch
Zutaten
Öl aromatisieren
- 200 ml Rapsöl oder anderes geschmacksneutrales Öl
- 1/4 TL Kreuzkümmel ganz
- 1/2 EL Szechuan-Pfeffer
- 3 Scheiben Ingwer dünn
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Sternanis
Außerdem
- 20 g Chiliflocken, scharf* mehr oder weniger nach gewünschter Schärfe, siehe Anmerkungen
- 1/2 EL Szechuan-Pfeffer
- 40 g Erdnüsse gehackt
- 20 g Sesam
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL Zucker
- 1 TL Sesamöl
Zubereitung
- Chiliflocken, Szechuan-Pfeffer, gehackte Erdnüsse, Sesam, Salz, Zucker und Sesamöl in eine Schüssel geben.
- Kreuzkümmel, Szechuan-Pfeffer und Sternanis in einen kleinen Topf geben und ohne Öl für einige Minuten anrösten bis man die Gewürze riecht.
- Knoblauch schälen und mit der flachen Seite der Messerklinge andrücken. Knoblauch, Ingwer und Lorbeerblatt zu den anderen Gewürzen in den Topf geben und ebenfalls kurz anrösten.
- Öl hinzugeben und die Gewürze für 6-8 Minuten auf mittlerer Hitze darin erhitzen, bis Knoblauch und Ingwer goldbraun sind.
- Das Öl nun durch ein Sieb in die Schüssel mit Chiliflocken gießen und alles gut durchrühren.
- Das Chili-Öl abkühlen lassen und dann zur Aufbewahrung in ein verschließbares Glas umfüllen.
Hinweise
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Musikempfehlung: Swallow the Sun – 10 Silver Bullets
Weil ich Musik genauso gerne mag wie Essen und man da auch so viel Neues entdecken kann, gibt es zu jedem Rezept eine Musikempfehlung oben drauf. Die Playlist zu allen empfohlenen Songs findest du auf Spotify.
Die finnische Death-/Doom-Metal-Band, Swallow the Sun kenne ich eigentlich schon ziemlich lange. In den letzten Jahren hatte ich sie aber gar nicht mehr auf dem Schirm – irgendwie vergessen, dass ich die Musik ja eigentlich ziemlich gut finde.
Die Band ist seit 2000 aktiv und hat 8 Studioalben veröffentlicht. In Finnland scheint die Band ziemlich bekannt zu sein, gemessen daran, dass es 7 der 8 Alben in den finnischen Charts in die Top 10 geschafft haben, 4 davon sogar unter die ersten drei Plätze – für diese Musikrichtung ziemlich ungewöhnlich, finde ich.
Aktuell feiere ich besonders das Album Songs from the North I, II & III aus dem Jahr 2015, das mit 21 Songs und einer Spielzeit von rund 2,5 Stunden einiges zu bieten hat.
Ich möchte den Song 10 Silver Bulltets von der ersten CD empfehlen. Das Lied hat super viel Power und die typischen Swallow the Sun Growls, aber auch einen ruhigeren, wiederkehrenden Part, der bei mir Korn-Vibes hinterlässt. Passt überraschend gut!
Swallow the Sun – 10 Silver Bullets anhören auf: Youtube | Spotify